Ich, Lady Macbeth

Ich, Lady Macbeth von Isabelle Schuler ist ein spannender und unterhaltsamer Roman, der die Vorgeschichte der berühmten Shakespeare-Figur erzählt. Die Autorin zeichnet ein komplexes und vielschichtiges Bild von Gruoch, der jungen Frau, die später Lady Macbeth werden wird.

Das Buch spielt im 11. Jahrhundert in Schottland, einer Zeit des politischen und religiösen Umbruchs. Gruoch wächst in einer Welt auf, in der Männer die Macht haben und Frauen unterdrückt werden. Sie ist jedoch eine selbstbewusste und ehrgeizige Frau, die sich von den gesellschaftlichen Konventionen nicht einschränken lassen will.

Als Gruoch den jungen Macbeth heiratet, sieht sie in ihm die Möglichkeit, ihre Ambitionen zu verwirklichen. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, um den Thron von Schottland zu erobern. Doch der Weg zur Macht ist steinig und blutig, und Gruoch muss feststellen, dass der Preis für ihren Erfolg sehr hoch ist.

Schuler erzählt die Geschichte von Gruoch mit viel Spannung und Dramatik. Sie versteht es, die Leser*innen in die Welt des mittelalterlichen Schottlands zu entführen und sie mit Gruochs Schicksal mitzufiebern. Die Autorin zeichnet ein facettenreiches Porträt einer Frau, die von ehrgeizigen Zielen getrieben wird, aber auch von Zweifeln und Ängsten geplagt wird.

Schuler macht einen guten Job darin, die gesellschaftlichen Verhältnisse des mittelalterlichen Schottlands zu schildern. Sie zeigt, dass Frauen in dieser Zeit unterdrückt und diskriminiert wurden. Gruoch muss sich mit Vorurteilen und Widerständen auseinandersetzen, weil sie eine Frau ist, die sich für Politik und Macht interessiert.

Schuler schafft es, die Leser*innen mit Gruoch zu identifizieren. Die Autorin zeigt, dass Gruoch eine komplexe und widersprüchliche Person ist. Sie ist ehrgeizig und machtgierig, aber auch verletzlich und ängstlich. Die Leser*innen können Gruochs Motivationen nachvollziehen und verstehen, warum sie sich für den Weg zur Macht entscheidet.

Der Roman ist auch ein feministisches Statement. Schuler zeigt, dass Frauen auch in patriarchalen Gesellschaften erfolgreich sein können. Gruoch ist eine starke und unabhängige Frau, die sich nicht von den gesellschaftlichen Konventionen einschränken lässt.

Fazit:
Ich, Lady Macbeth ist ein gelungener historischer Roman, der einen spannenden Einblick in die Welt einer der berühmtesten Shakespeare-Figuren bietet. Die Autorin zeichnet ein komplexes und vielschichtiges Bild von Gruoch, einer Frau, die von ehrgeizigen Zielen getrieben wird, aber auch von Zweifeln und Ängsten geplagt wird. Der Roman ist auch ein feministisches Statement, das zeigt, dass Frauen auch in patriarchalen Gesellschaften.

Hardcover / Heyne / 400 Seiten / € 22.-