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Invitation Only

Als Taiwan seine eigene Antwort auf Hostel und Saw aus dem Ärmel zauberte, ahnte niemand, wie kompromisslos Invitation Only (Regie: Kevin Ko) ins Reich des Torture-Horrors vordringen würde. Nach Jahren in der DVD-Förmlichkeit erscheint der Film nun erstmals in gestochen scharfem HD auf Blu-ray. Zeit, dieses blutige Kinojuwel mit Maria Ozawa, Vivi Ho und Bryant Chang auf Herz und Nieren zu prüfen.

Handlung & Atmosphäre

Der unscheinbare Chauffeur Wade (Bryant Chang) gerät ungewollt ins Zentrum eines raffinierten Sozial-Experiments. Er erwischt seinen Boss Yang (Jerry Huang) beim heimlichen Stelldichein mit dem Supermodel Angel (Maria Ozawa). Statt ihm zu kündigen, lädt Yang ihn als Zeichen des Goodwills zu einer mondänen Jet-Set-Party ein. Dort trifft Wade auf vier weitere „Auserwählte“, unter ihnen die ehrgeizige Influencerin Holly (Vivi Ho). Doch die opulente Fassade bröckelt schnell: Die vier „Neulinge“ werden alsbald Opfer sadistischer Spiele, bei denen Schmerz und Tod grotesk inszeniert werden.

Kevin Ko verwebt in Invitation Only geschickt den Klassenkampf-Gedanken mit extremer Splatter-Ästhetik. Die kühle Glitzerwelt der Reichen schlägt jederzeit in nervenaufreibende Panik um. Wer hier Einlass findet, zahlt nicht mit Geld, sondern mit seiner Unversehrtheit.

Schauspielführung & Charaktere

Bryant Chang (Wade) spielt den naiven Chauffeur mit dezenten Nuancen: Mal dankbar, mal verängstigt, bis er in der finalen Eskalation zu einer anderen Seite seiner Persönlichkeit gezwungen wird.

Maria Ozawa zeigt als verführerisches Supermodel eine beängstigende Ambivalenz: scheinbar spielerisch, dann wieder präzise kalkulierend in den mörderischen Plänen der Gastgeber.

Vivi Ho als Holly ergänzt den Cast perfekt: Ihre Performance schwankt zwischen glamouröser Oberfläche und brutaler Härte, wenn das Spiel erst einmal läuft.

Jerry Huang als Gastgeber Yang strahlt auf den ersten Blick Charme und Großzügigkeit aus, bis unterschwellige Boshaftigkeit sein wahres Gesicht zeigt.

Die Besetzung harmoniert, gerade weil alle Charaktere gezielt in Stereotypen beginnen, sich im Verlauf aber Stück für Stück entmenschlichen.

Inszenierung & Gore-Effekte

Wer auf subtile Andeutungen hofft, ist fehl am Platz. Kevin Ko setzt kompromisslos auf explizite Härte: blutige Fallen, schmerzhafte Folterinstrumente und eine Kamera, die so dicht am Geschehen klebt, dass man mit Wade mitzittern muss. Die meist düsteren Sets kontrastieren die glamourösen Partyräumlichkeiten – ein Stilmittel, das die abgründige Thematik noch verstärkt. Technisch ist das Horrorkino hier mitunter mehr Splatter-Show als tiefschürfende Gesellschaftskritik. Dennoch funktioniert das Gleichgewicht, gerade weil die Gewalt stets dramaturgisch motiviert wirkt.

Die Plaion Pictures Blu-ray

Die neue Blu-ray-Edition hebt Invitation Only bildtechnisch in eine neue Liga:

Bildqualität: Das HD-Master liefert satte, feine Kontraste. Die Party-Locations und exzessiv choreografierten Folterszenen kommen brillant zur Geltung – selbst kleinste Blutspritzer und Details in den Hintergründen sind klar erkennbar.

Tonspuren: Deutscher und originaler Mandarin-Ton in DTS-HD-Master-Audio bieten wahlweise klare Dialoge oder druckvollen Sound-Mix. Die knallenden Effekte und das dräuende Score-Thema füllen jeden Raum.

Fazit

Invitation Only ist kein Zuckerschlecken für zartbesaitete Gemüter – aber ein Meilenstein des asiatischen Torture-Horrors, der seine Einflüsse klar benennt und doch eigenständige Akzente setzt. Die neue Blu-ray von Plaion Pictures macht das Erlebnis perfekt: gestochen scharfes Bild, druckvoller Sound und ein Design, das Lust aufs Grauen macht. Wer auf rasante, blutige Eskalation mit einem Hauch Gesellschaftssatire steht, sollte sich diesen Titel keinesfalls entgehen lassen.