„Der Spitzname“ ist der fulminante Abschluss von Sönke Wortmanns erfolgreicher Gesellschaftskomödien-Trilogie, die mit „Der Vorname“ begann und mit „Der Nachname“ fortgesetzt wurde. In der atemberaubenden Kulisse der Tiroler Alpen treffen wir erneut auf die unverwechselbare Melange aus scharfsinnigem Wortwitz und famoser Besetzung, die seit jeher das Markenzeichen dieser Reihe ist.
Anna und Thomas laden ihre Familien zur Hochzeit in ein luxuriöses Chalet hoch oben in den Bergen ein. Während Anna überraschend als Schauspielerin durchstartet, muss Thomas eine für seinen Vorstandsposten obligatorische Sensibility-Schulung absolvieren – ein Spagat zwischen beruflichem Ehrgeiz und familiären Erwartungen. Stephan, gewohnt grantig und frisch seiner Professur enthoben, sinniert auf dem Ski-Lift über das desaströse Liebesleben der Böttchers, Wittmanns, Bergers und Königs. Hinter der Fassade der perfekten Winteridylle brodeln Eifersucht, alte Rechnungen und jugendlicher Trotz, verkörpert durch Cajus und Antigone, die mehr Chaos stiften als jeder Bürogipfel.
Iris Berben verleiht der resoluten Dorothea König eine warme Autorität, während Christoph Maria Herbst als Stephan Berger mit hämischem Humor und präzisem Timing jeden Satz zum Glühen bringt. Florian David Fitz überzeugt als stets charmant unsicherer Thomas, dem man die inneren Konflikte zwischen Karriere und Herzensangelegenheiten in jeder Geste abnimmt. Caroline Peters zeigt als Elisabeth Berger eine überraschend verspielte Seite, wenn sie heimlich Bitcoin-Gewinne einfährt, und Justus von Dohnányi rundet das Ensemble mit seinem Helikopter-Vater René ab. Dieses harmonische Konglomerat aus etablierten Größen und frischen Talenten sorgt dafür, dass in jeder Szene Funken sprühen.
Die Inszenierung von Sönke Wortmann begeistert erneut durch ein feines Gespür für Rhythmus und Timing: Egal ob Schlittschuh-Partie auf zugefrorenen Seen, hitzige Wortgefechte im Salon oder stille, fast melancholische Momente beim Blick über verschneite Gipfel – die Kamera fängt die alpine Pracht ebenso ein wie die feinen Nuancen zwischenmenschlicher Beziehungen. Das Drehbuch von Claudius Pläging entwickelt die Figuren weiter, ohne den vertrauten Charme der Vorgänger zu vernachlässigen.
Die neue Blu-ray von Constantin Film lässt keine Wünsche offen. Das Bild wurde aufwändig restauriert: Die satten Blautöne des Himmels und die warmen Holztöne der Chalets kommen gestochen scharf und mit natürlicher Körnung zur Geltung. Die DTS-HD-Tonspur vermittelt die knirschenden Schneetritte, leiseste Dialoge und die orchestrale Untermalung in beeindruckender Klarheit. Das hochwertige Digipak zeigt auf dem Cover Anna und Thomas vor einer verschneiten Bergkulisse, im Booklet erwarten den Zuschauer stimmungsvolle Set-Fotos und Hintergrundinformationen.
Als Bonus liegen neben dem Originaltrailer zwei ausführliche Interview-Dates vor, in denen Sönke Wortmann und die Hauptdarsteller über die Entstehung der Trilogie sprechen, sowie mehrere kurze Interviews zur Charakterentwicklung und zu den Dreharbeiten in Osttirol. Diese ergänzenden Einblicke machen die Blu-ray zu einem unverzichtbaren Sammlerstück für Fans der Reihe und Liebhaber intelligenter Gesellschaftskomödien.
Mit „Der Spitzname“ beweist Wortmann einmal mehr, dass er die Kunst beherrscht, vermeintliche Alltagskonflikte zu einem popkulturellen Vergnügen zu verdichten. In herausragender technischer und erzählerischer Qualität ist diese Blu-ray ein Muss für alle, die kluge Dialoge, glänzende Schauspielkunst und alpines Panorama gleichermaßen schätzen.
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