Home Sweet Home: Rebirth – Dämonen, Ritualmorde und eine Höllenfahrt durch Thailand
Mit Home Sweet Home: Rebirth liefert Regisseur Steffen Hacker einen okkulten Action-Horrorfilm, der den Mythos Südostasiens mit westlicher Genre-Dynamik kreuzt. Zwischen apokalyptischem Chaos, spiritueller Reise und Dämonen-Splatter entspinnt sich ein bildgewaltiges, ambitioniertes Spektakel – mit einem Cast, der ebenso überraschend wie effektiv ist. Die neue Blu-ray von Splendid Film bringt das Ganze nun auch technisch überzeugend ins Heimkino.
Ein tropisches Paradies wird zur Höllenpforte
Eigentlich wollte der britische Polizist Jake (gespielt von William Moseley, The Royals) nur mit seiner Familie einen erholsamen Urlaub in Thailand verbringen. Doch als ein blutiger Anschlag mitten im Einkaufszentrum plötzlich Tod und Panik bringt, ist es mit der Idylle vorbei. Der Angriff war kein Terrorakt, sondern ein okkultes Ritual – ausgeführt vom geheimnisvollen Kultführer Mek (düster und charismatisch gespielt von Michele Morrone, 365 Days).
Das Ziel: Die Öffnung eines alten Tors zur Hölle. Was folgt, ist ein Höllentrip im wahrsten Sinne – denn Jake wird in eine "Zwischenwelt" verbannt, wo physische Realität und spirituelle Bedrohung ineinanderfließen. Gemeinsam mit dem jungen Mönchsnovizen Chan (Alexander Lee) muss er den Ursprung des Rituals entschlüsseln, gegen dämonische Kreaturen bestehen und einen Weg zurück in die reale Welt finden – um dort seine Frau und Tochter vor dem endgültigen Untergang zu retten.
Mythos trifft Actionkino – mit erstaunlicher Handschrift
Was Home Sweet Home: Rebirth besonders macht, ist die stilistische Handschrift von Steffen Hacker. Bekannt als VFX-Spezialist, tobt sich der Regisseur hier visuell sichtlich aus: Die „Zwischenwelt“ ist ein surrealer, teils albtraumhafter Ort – voller Schatten, fremder Schriftzeichen, dämonischer Wesen und zerfallender Architektur. Die Action-Szenen sind rasant inszeniert, mit einer Mischung aus praktischen Effekten und CGI. Zwar ist nicht jeder Effekt auf Blockbuster-Niveau, doch der Einfallsreichtum macht vieles wett.
Auch das narrative Tempo ist angenehm klar: Der Film verliert keine Zeit mit Exposition, sondern wirft den Zuschauer direkt ins Chaos. Dabei spart Hacker nicht an Body Horror, blutigen Kämpfen und übernatürlichem Wahnsinn – was ihn deutlich von generischem Streaming-Horror abhebt.
Darsteller & Atmosphäre: Stil vor Tiefe
William Moseley gibt den verzweifelten, aber entschlossenen Vater mit solidem Körpereinsatz – schauspielerisch bleibt seine Figur allerdings eher funktional. Der heimliche Star ist Michele Morrone als Kultführer Mek: In seinem Spiel liegt eine fast hypnotische Ruhe, die in krassem Kontrast zur Höllengewalt steht, die seine Figur entfesselt. Er wirkt wie eine Mischung aus Schamane, Serienkiller und Rockstar – und funktioniert als übernatürlicher Gegenspieler überraschend gut.
Stark ist auch Alexander Lee als Chan – ein stiller Mönchszögling mit innerem Konflikt, dessen spirituelle Reise der emotionale Anker im Film ist.
Atmosphärisch punktet der Film besonders in seinen ruhigen Momenten: wenn Rituale zelebriert werden, heilige Stätten zu bluten beginnen oder uralte Mythen in Bildern erzählt werden. Dabei verwebt der Film thailändische Spiritualität, buddhistische Symbolik und westliche Genre-Codes auf interessante Weise – auch wenn man sich manchmal wünscht, er würde diesen Mix noch konsequenter durchziehen.
Blu-ray von Splendid Film: Technisch überzeugend
Die Blu-ray-Veröffentlichung von Splendid Film macht aus dem düsteren Fantasy-Horror ein echtes Heimkino-Erlebnis. Die Bildqualität ist scharf, kontrastreich und meistert besonders die dunklen Sequenzen mit erstaunlicher Klarheit – was bei einem Film mit so vielen Schatten- und Lichteffekten essenziell ist. Farben wirken kraftvoll, besonders in der Darstellung okkulter Rituale, und die Höllenszenen entfalten ihre visuelle Wirkung auch auf größeren Screens.
Auch der Ton überzeugt: Explosionen, dämonische Geräusche und Score sind sauber abgemischt, die Stimmen klar verständlich – sowohl in der englischen Originalfassung als auch in der soliden deutschen Synchro.
Fazit: Ein okkulter B-Movie mit Stil und Wucht
Home Sweet Home: Rebirth ist kein subtiler Film – aber ein energetischer. Zwischen Dämonen, Familienkrise und thailändischem Mythos gelingt Steffen Hacker ein eigenwilliger Horror-Mix, der sich wohltuend vom generischen Genre-Einerlei abhebt. Die Mischung aus Action, Mystery und spirituellem Unterton funktioniert – auch dank eines stimmigen Casts, starker Bilder und mutigem Erzähltempo.
Perfekt ist das alles nicht: Manche Dialoge wirken flach, manche Effekte ambitionierter als gelungen. Aber als düstere Genreperle mit exotischem Setting ist dieser Film ein lohnenswerter Geheimtipp – und in der Blu-ray-Fassung von Splendid Film technisch absolut sehenswert.