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Mr. Bones

DVD-Review: Mr. Bones (Regie: Gray Hofmeyr | Mit: Leon Schuster, David Ramsey | One Gate Media)


Mit Mr. Bones bringt One Gate Media eine der erfolgreichsten südafrikanischen Filmkomödien erstmals in neuer DVD-Auswertung nach Deutschland zurück – ein Kultfilm, der in seiner Heimat sogar Titanic an den Kinokassen übertraf. Regisseur Gray Hofmeyr inszeniert eine turbulente Culture-Clash-Komödie, die mit Tempo, Klamauk und einem Schuss Selbstironie punktet. Im Mittelpunkt steht Leon Schuster, Südafrikas unangefochtenes Komiker-Urgestein, der als schräger Medizinmann Mr. Bones eine absurde Odyssee durch das postkoloniale Südafrika unternimmt.

Die Handlung – Irrtümer, Entführungen und andere Katastrophen

Mr. Bones lebt als europäischer Adoptivsohn eines afrikanischen Königs abgeschieden in einer autonomen Region Südafrikas, wo er sich als "Medizinmann" der etwas unorthodoxen Sorte betätigt. Als der König ihn bittet, seinen in jungen Jahren nach Europa entsandten, inzwischen verschollenen Sohn zu finden, beginnt eine ebenso abenteuerliche wie chaotische Reise. Die Spur führt nach Sun City, wo Mr. Bones auf den US-amerikanischen Golfprofi Vince Lee (David Ramsey) trifft – den er prompt für den gesuchten Thronfolger hält. Was folgt, ist eine wilde Entführung samt Assistent, Slapstick-Einlagen und eine irrwitzige Reise zurück ins Königreich.

Comedy im Grenzbereich – mit Charme und Chuzpe

Mr. Bones lebt ganz klar von Leon Schusters unverkennbarem Humor: Slapstick, Grimassen, absurde Situationskomik und ein oft bewusst überzeichneter Clash der Kulturen. Schuster schreckt vor kaum einem Klischee zurück – doch stets mit einem Augenzwinkern und der Fähigkeit, auch sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Die Chemie zwischen ihm und David Ramsey funktioniert erstaunlich gut: Während Schuster den exzentrischen Wildling gibt, bringt Ramsey als überforderter Ami-Golfer die notwendige Bodenhaftung ins Geschehen. Die Gegensätze liefern den Brennstoff für viele Gags – einige zünden sofort, andere wirken etwas grobschlächtig oder aus der Zeit gefallen, gerade aus heutiger Sicht.

Doch genau darin liegt auch ein Stück Reiz: Mr. Bones ist ein Film, der sich seinem politischen und kulturellen Kontext nicht entzieht, sondern ihn zum Spielplatz für abgedrehte Komik macht. Dass sich südafrikanisches Kino traut, derart hemmungslos über kulturelle Differenzen, koloniale Spuren und moderne Missverständnisse zu lachen, hat dem Film damals wie heute eine besondere Relevanz und Eigenständigkeit verliehen.

Die neue DVD-Veröffentlichung – solide umgesetzt

Die DVD-Veröffentlichung von One Gate Media bietet ein ordentliches, sauberes Bild mit kräftigen Farben und stabilem Kontrast. Besonders die Szenen in Sun City und den weiten südafrikanischen Landschaften profitieren von der gelungenen Bildwiedergabe. Auch der Ton liegt in guter Qualität vor – klar verständlicher Dialog, gut abgemischte Effekte und eine musikalische Untermalung, die zwischen afrikanischem Lokalkolorit und westlicher Pop-Inszenierung wechselt. Die technische Umsetzung bietet keine Revolution, aber eine absolut solide Präsentation für Heimkino-Zwecke.

Fazit:

Mr. Bones ist keine feinsinnige Komödie, sondern ein überdrehter, lauter Spaß, der sich auf Slapstick, kulturelle Missverständnisse und schrägen Humor verlässt – mit Erfolg. Leon Schuster liefert in seiner Paraderolle einen Auftritt, der nicht nur südafrikanisches Publikum begeistert hat, sondern auch international Aufmerksamkeit erregte. Die neue DVD von One Gate Media bringt diesen Comedy-Klassiker zurück in die Wohnzimmer – und damit einen kleinen, aber unterhaltsamen Ausschnitt südafrikanischer Popkultur. Wer ein Herz für unkonventionelle Komödien und groteske Culture-Clash-Geschichten hat, wird hier bestens bedient.