Subway Sim 2 für die PlayStation 5 ist der lang erwartete Nachfolger des beliebten U-Bahn-Simulators und setzt die Reihe mit zahlreichen Verbesserungen und frischen Spielideen fort. Seit seinem Release am 20. März 2025 versetzt es Hobby-U-Bahnfahrer in die Lage, komplette Netze zu planen, zu betreiben und zu optimieren. Im Folgenden ein ausführlicher Blick auf Stärken, Schwächen und Besonderheiten des Titels.
Konzept & Setting
In Subway Sim 2 übernehmt ihr die Rolle eines U-Bahn-Betreibers, dessen Aufgabe es ist, Streckenverläufe zu planen, Züge einzuteilen, Fahrpläne anzupassen und das Passagieraufkommen zu managen. Das Spiel bietet eine fiktive Großstadt mit vier unterschiedlichen Liniennetzen, die euch von sonnigen Vororten über dichte Innenstadtbezirke bis hin zu Industriegebieten führen. Durch saisonale Ereignisse, Bauarbeiten und Störfälle bleibt der Alltag abwechslungsreich und herausfordernd.
Grafik & Präsentation
Auf der PS5 präsentiert sich Subway Sim 2 in scharfem 4K mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde. Die Oberweltkarte ist klar strukturiert und die Zoomstufen erlauben sowohl einen schnellen Überblick als auch detaillierte Einblicke in Bahnsteige, Weichen und Kontrollzentralen. Die Zugmodelle sind liebevoll animiert, Bremslichter und Innenraumbeleuchtung reagieren realistisch. Gelegentlich kommt es zu Pop-ins, wenn Kameraschwenks sehr schnell erfolgen, aber im Tagesgeschäft fällt das kaum ins Gewicht.
Sound & Musik
Der Sound-Mix legt in erster Linie Wert auf funktionale Geräusche: das Rattern der Schienen, das Quietschen der Räder bei starken Bremsungen und das Durchsage-System der Stationen. Diese authentischen Effekte tragen stark zur Immersion bei. Begleitend untermalt ein ruhiger Ambient-Soundtrack das Geschehen; er bleibt dezent, sorgt aber dafür, dass man sich nicht in einer drögen Simulation verliert. Einzig die geskripteten Durchsagen werden nach vielen Stunden etwas monoton.
Gameplay & Steuerung
Die Steuerung verzichtet auf komplizierte Menüdschungel und setzt auf ein übersichtliches HUD: Mit wenigen Tastenblöcken wechselt ihr zwischen Streckenplanung, Zugdisposition und Statistikübersicht. Stationen lassen sich per Direktwahl anwählen, und Wegepunkte können im Handumdrehen verschoben oder gelöscht werden. Ein gut gelöstes Tutorial führt euch in die Grundlagen ein, während optionale Hilfen dabei unterstützen, selbst komplexe Netzlinien zu durchblicken. Fortgeschrittene Spieler können zudem tief in die Fahrplan-Logik eingreifen und exakte Abfahrtszeiten sowie Umlaufpläne definieren.
Simulationstiefe & Features
Besonders lobenswert ist der Umfang an Parametern, die es zu meistern gilt:
Fahrgastströme: Alter, Berufstätigkeit, Tageszeit und Wetterlage beeinflussen das Passagieraufkommen.
Instandhaltung: Fahrzeuge verschleißen und müssen nach definierten Intervallen gewartet werden, andernfalls kommt es zu Verspätungen oder Ausfällen.Notfälle: Bauarbeiten, Signalstörungen und Großveranstaltungen fordern schnelles Reagieren und Plan B.
Finanzen: Budget, Ticketpreise und Subventionen gilt es klug auszutarieren, um schwarze Zahlen zu schreiben und das Netz auszubauen.
Multiplayer-Koop: Neu hinzugekommen ist ein Koop-Modus, in dem bis zu vier Spieler gemeinsam ein Streckennetz managen können. Teamarbeit wird hier großgeschrieben – wer steuert Züge, wer kümmert sich um Finanzen und wer optimiert Fahrpläne?
All diese Facetten vermitteln ein realistisches Gefühl für die Komplexität moderner U-Bahnbetriebe.
Umfang & Wiederspielwert
Die Story-Campaign erstreckt sich über zehn Szenarien, die sich in Schwierigkeitsgrad und Rahmenhandlung deutlich unterscheiden: vom Einstieg in eine bereits etablierte Linie bis zum vollständigen Netzneubau in einer Großstadt. Abseits der Kampagne lädt der Endlosmodus dazu ein, eigene Herausforderungen zu setzen. Wer gern alles „komplettiert“, verbringt problemlos 30–40 Stunden mit Subway Sim 2, und dank des Szenario-Editors sind Community-Inhalte via Share-Feature schon heute in Planung. Einziges Manko: Manche Spieler dürften die Lernkurve für ambitionierte Planung als zu steil empfinden.
Technik & Performance
Die PS5-Version läuft größtenteils stabil und nutzt die SSD für schnelle Ladezeiten. Die adaptiven Trigger des DualSense-Controllers sind in der Zugsteuerung eher dekorativ implementiert – wer auf haptisches Feedback hofft, wird enttäuscht. Dafür profitieren die Menüs von den schnellem Ladezeiten und flüssigem Scrollen. Ein paar kleinere Bugs in der KI-Fahrgastlogik sollen im nächsten Patch behoben werden.
Fazit
Subway Sim 2 begeistert mit einem beeindruckenden Detailgrad, liebevoller Präsentation und einer Fülle an Management-Optionen. Grafik und Sound leisten ihren Beitrag zur dichten Atmosphäre, und die Steuerung bleibt stets zugänglich. Besonders der neue Koop-Modus und der Szenario-Editor versprechen langfristigen Spielspaß. Wer Simulationen mit wirtschaftlicher Tiefe und echten Herausforderungen sucht, findet hier eine der besten Umsetzungen auf der PS5. Einzig die etwas steile Einstiegshürde und kleinere technische Macken trüben den Gesamteindruck kaum.