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Kiborg

Kiborg katapultiert euch als Morgan Lee auf den verurteilten Außenposten Sigma, eine abgelegene Gefängniswelt, auf der jeder Versuch zu fliehen in endlosen Qualen endet: Stirbt ihr, wird euer Körper rekonstruiert und die Strafe läuft weiter. Einzig die Teilnahme an der blutigen Gameshow „The Last Ticket“ verspricht Freiheit – wenn ihr in begrenzter Zeit den Landeplatz auf dem Gewölbe erreicht, um den Rettungsshuttle zu besteigen.

Unter der Haube vereint Kiborg klassische Beat ’em up‑Action mit temporeichen Rogue‑Lite‑Mechaniken: Jeder Lauf startet prozedural generiert, Gegnergruppen ändern sich, Ressourcen und Upgrades liegen zufällig verteilt. Euer Arsenal reicht von Fäusten und Messern über Feuerwaffen bis hin zu kybernetischen Implantaten, die eure Kampfwerte je nach Kombination radikal verändern. So entsteht ein beständiges Ausprobieren neuer Builds, in denen ihr Arme durch Flammenwerfer ersetzt, Explosivminen in euren Schultern verstaut oder eure Sprintgeschwindigkeit durch Nanobot‑Netzwerke boostet.

Spielerisch profitiert Kiborg von direkten, knackigen Kontrollen: Paraden und Ausweichrollen sind reaktiv, Kombo‑Strings lassen sich sauber aneinanderreihen, und die DualSense‑Controller‑Effekte verstärken jede Explosion und jeden Hüftstoß. Gerade in hektischen Gefechten, in denen dutzende Feinde auf euch zustürmen, hilft das präzise Feedback, den Überblick zu behalten. Technisch läuft das Ganze meist mit stabilen 60 FPS, nur in dicht bevölkerten Arenen oder bei zahlreichen Partikeleffekten rutschen die Bildraten gelegentlich auf rund 45 FPS ab.

Optisch schlägt Kiborg einen düsteren, grungigen Cyberpunk‑Kurs: Metallsplitter, Blutfontänen und fluoreszierende Leuchtanzeigen dominieren die Gefängnisanlagen. Die Levelarchitektur bleibt zwar funktional und wiederholt sich bisweilen, gewinnt aber durch variable Gegnerplatzierungen und Gerätemodule an Abwechslung. Der Soundtrack bewegt sich zwischen aggressivem Industrial‑Beat und drückenden Synth‑Flächen, dazu gesellen sich körnige Funksprüche eurer KI‑Begleiter und das Kreischen von zerrissenen Stahlkabeln.

Mit einer UVP von etwa 29,99 € bietet Kiborg rund 10–15 Stunden Kernspielspaß, je nachdem, wie sehr ihr euch auf das Freischalten permanenter Verbesserungen, die Basiserweiterung und die Lektüre der zwischen den Missionen eingebetteten Stories einlasst. Wer alle Cyber‑Implantate entdecken oder den Schwierigkeitsgrad „Brutal“ meistern will, ist deutlich länger beschäftigt.

Unterm Strich ist Kiborg eine gelungene Mischung aus brachialem Action‑Hack’n’Slay und motivierendem Rogue‑Lite‑Loop, die Fans von fordernden Prügelfechten und düsteren Sci‑Fi‑Settings zu fesseln vermag. Kleinere Performance‑Aussetzer und die teils austauschbare Kulisse trüben den Gesamteindruck kaum.