„X-Men: Auferstanden aus der Asche“ markiert einen kraftvollen Neuanfang für Marvels legendäre Mutanten und vereint unter Cyclops’ Führung ein Team, das so vielfältig und unberechenbar ist wie nie zuvor. Während Beast mit wissenschaftlicher Neugier die Grundlagen für ihre neue Zuflucht in den endlosen Weiten Alaskas legt, ringt Magneto in seinem inneren Konflikt zwischen Zerstörung und Schutz. Psylocke und Magik bringen mystische Kräfte und tödliche Eleganz in das Team, während der unaufhaltsame Juggernaut mit schierer Wucht jede Bedrohung niedermäht.
Der Aufbau dieser neuen Mutantenkommune in Alaska fühlt sich zunächst fast utopisch an: MacKay fängt mit ruhigen, fast pastoralen Momenten ein Bild des Aufbruchs ein, in dem es um mehr geht als den ewigen Kampf gegen das Unrecht – es geht um Heimat, Solidarität und den Traum einer besseren Zukunft. Die verschneiten Landschaften und futuristischen Zufluchtsbauten Nordamerikas bieten dafür die perfekte Kulisse.
Doch ehe sie sich richtig eingerichtet haben, rückt eine feindliche, hochgerüstete Armada außerirdischer Invasoren an die Küste San Franciscos vor. Dieser abrupte Wechsel von Idylle zu kosmischer Bedrohung treibt den Erzählrhythmus unbarmherzig nach vorne. In spektakulären Schlachtszenen demonstrieren die X-Men ihre neu formierten Kräfte auf ungeahnte Weise: Magneto formt gewaltige Metalltore als Schutzschild, Psylocke wirft Gedankenlinien wie tödliche Peitschen, und Cyclops’ präzise Strahlen schneiden sich durch feindliche Schlachtkreuzer.
Ryan Stegmans Artwork trägt den furiosen Ton dieser ersten sieben Hefte meisterhaft: Seine Zeichnungen sind kraftvoll, dynamisch und bis ins kleinste Detail ausgefeilt. Explosionen, Energiestöße und Nahkämpfe knallen förmlich von der Seite, während ruhige Dialogsequenzen durch subtile Mimik und ausdrucksstarke Posen berühren. Besonders beeindruckend sind die Panoramen der Stille in Alaska, in denen einsame Bergketten und gefrorene Seen beinahe meditativ wirken – ein starker Kontrast zur tobenden Schlacht um San Francisco.
Was „Auferstanden aus der Asche“ neben epischer Action so mitreißend macht, ist Jed MacKays feines Gespür für Charakterdynamik. Er verwebt klassische Konflikte – wie Magnetos Zerrissenheit zwischen seiner extremistischen Vergangenheit und der Verantwortung als Beschützer – mit überraschenden, menschlichen Momenten: Einem beiläufigen Kaffeeklatsch zwischen Logan und Storm etwa, in dem die sonst so wortkarge Wolverine-Figur überraschend verletzlich erscheint.
Am Ende dieses ersten Handlungsbogens steht kein pathetischer Triumph, sondern ein hart erkämpfter Sieg, der mit einem vielversprechenden Cliffhanger abschließt: Die X-Men haben San Francisco zwar gerettet, doch die mysteriöse Herkunft ihrer Angreifer bleibt ein Rätsel. Und in den eisigen Weiten Alaskas regt sich bereits eine neue, unheimliche Präsenz.
„X-Men: Auferstanden aus der Asche“ ist ein fulminanter Neustart, der sowohl langjährige Fans als auch Neuleser abholt. Mit seiner gelungenen Mischung aus Neuanfangsmelancholie, charakter- und teamfokussierten Momenten sowie brachialer Action legt MacKay einen ebenso atmosphärischen wie temporeichen Grundstein für das nächste große Kapitel der Mutanten. Stegmans visuelle Brillanz unterstreicht jede Emotion und jede Explosion – ein Band, der Lust auf mehr macht und die X-Men in eine glänzende Zukunft führt.
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