Das Buch Das Höcker-Album - Auschwitz durch die Linse der SS, herausgegeben von Christophe Busch, Stefan Hördler und Robert Jan van Pelt und erschienen bei WBG Academic, ist ein erschütterndes Dokument über die Täterperspektive im Konzentrationslager Auschwitz. Basierend auf einem 2007 dem United States Holocaust Memorial Museum übergebenen Fotoalbum von Karl Höcker, Adjutant des letzten Lagerkommandanten Richard Baer, zeigt das Buch die beunruhigende Diskrepanz zwischen dem mörderischen Alltag in Auschwitz und dem geselligen Leben der SS.
Die Herausgeber
Christophe Busch ist Direktor des Hannah-Arendt-Instituts (HAI) in Mechelen, Belgien, und Gründer des UFUNGU-Netzwerks Radikalismus und Extremismus in Gent. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung extremistischer Ideologien und ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen.
Stefan Hördler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen und Visiting Professor an der University of Huddersfield. Er hat umfangreiche Forschungen zur NS-Zeit und zur Industriegeschichte betrieben und ist als Gutachter in Prozessen wegen NS-Verbrechen tätig.
Robert Jan van Pelt ist Kulturhistoriker und Professor an der University of Waterloo, Kanada. Er ist einer der führenden Holocaust-Forscher und hat zahlreiche Publikationen zu diesem Thema verfasst.
Inhalt und Bedeutung
Das Höcker-Album enthält 116 Fotografien, die die SS-Angehörigen bei Freizeitaktivitäten wie Jagden, Schießübungen und geselligen Zusammenkünften zeigen – während gleichzeitig in Auschwitz der industrielle Massenmord an jüdischen, politischen und anderen Gefangenen stattfand. Dieses Buch analysiert die Bilder aus verschiedenen Perspektiven und legt dabei einen besonderen Fokus auf die Täter-Netzwerke und die Mechanismen der NS-Bürokratie.
Die Herausgeber kontextualisieren das Album sowohl mit wissenschaftlichen Essays als auch mit ausführlichen Analysen zu den abgebildeten Personen, ihren Funktionen und ihren Verbindungen. Die Bilder entlarven die Normalität des Bösen und zeigen, wie sich die SS-Elite selbst inszenierte – ein Aspekt, der in der Holocaust-Forschung oft übersehen wird.
Stil und Lesbarkeit
Trotz der hochwissenschaftlichen Thematik ist das Buch zugänglich geschrieben. Es verbindet historische Analyse mit detaillierten Bilduntersuchungen, wodurch sowohl Fachleute als auch interessierte Laien einen tiefen Einblick erhalten. Die klare Struktur und der fundierte wissenschaftliche Apparat machen es zu einer wertvollen Quelle für die NS- und Holocaust-Forschung.
Besondere Stärken
Fazit
Das Höcker-Album - Auschwitz durch die Linse der SS ist ein unentbehrliches Werk für die Holocaust-Forschung. Es deckt Täterstrukturen auf, zeigt das perfide Selbstbild der SS und bietet eine schonungslose Analyse der Funktionsweise des Mordapparates. Eine nachdrückliche Leseempfehlung für alle, die sich mit der Geschichte des Holocausts und der Mechanik der nationalsozialistischen Verbrechen auseinandersetzen wollen.
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