Jason Aaron katapultiert Batman in Ferne Welten auf eine nie dagewesene Reise jenseits aller irdischen Gefahren. Schon in der ersten Szene wird klar: Bruce Wayne ist nicht mehr auf Gotham beschränkt, sondern stellt sich den härtesten Prüfungen, die das Universum zu bieten hat. Um seine Heimat vor sämtlichen Bedrohungen schützen zu können, folgt er einer Spur bis zu fernen Sternensystemen, auf denen er es nicht nur mit Söldnern zu tun bekommt, sondern auf Planeten landet, wo knallharte Raubtiere nach Beute lauern – und er selbst zum gejagten Tier wird.
Doug Mahnke übersetzt dieses kühne Konzept in grandiose Bilder: Seine panels sind mit gestochen scharfen Konturen gezeichnet und durch Ralph Tedesco (Color) in ein Kaleidoskop aus metallischen Blautönen, glühenden Orangenwolken und tiefschwarzen Weltraumweiten getaucht. Besonders beeindruckend sind die Sequenzen an Bord schwer bewaffneter Frachter, wo die klaustrophobischen Gänge und wuchtigen Maschinen ein bedrückendes Gefühl von Ritualmord erzeugen. Mahnkes Batman erscheint nie deplatziert – selbst in seinem Raumanzug behält der Dunkle Ritter seine charakteristische Präsenz, sodass seine wohlbekannte Silhouette auch zwischen außerirdischen Kolossen sofort erkennbar ist.
Aaron hingegen nutzt das Setting, um Batmans mentale und physische Grenzen auszuloten. Immer wieder wird der Held vor Entscheidungen gestellt, die ihn an die Essenz seiner Mission und an sein Verständnis von Gerechtigkeit zurückwerfen. Besonders gelungen ist eine Zwischensequenz, in der er mit der Idee ringt, einen hilflosen Einheimischen zu retten, obwohl dies sein eigenes Überleben gefährdet. Diese Momente verleihen dem sprechenden Helm und den Hightech-Gadgets Seele – hier steht Bruce Wayne gegen sich selbst und seine Überzeugungen im Ring.
Kritisch betrachtet wirkt das Tempo stellenweise etwas überstürzt: Binnen weniger Seiten wechselt Batman von der Flucht vor Plasma-Bestien zur Allianz mit zwielichtigen Kopfgeldjägern. Einige Nebencharaktere, etwa eine Söldnerkapitänin mit undurchsichtigem Moralkodex, werden zwar vielversprechend eingeführt, bleiben dann aber skizzenhaft. Dennoch verleiht gerade diese Knappheit der Story eine hohe Schlagkraft: Jede Konfrontation zählt, jeder Schlag sitzt.
In der Summe ist Batman – Ferne Welten ein kühnes, visuell opulentes Abenteuer, das den Dunklen Ritter weit über seine gewohnten Gefilde hinausführt. Jason Aaron und Doug Mahnke schaffen ein Epos, in dem der einsame Detektiv des Verbrechens in der Unendlichkeit des Alls erneut beweist, dass kein Gegner groß genug und kein Ort fern genug ist, um die Entschlossenheit des Caped Crusaders zu brechen.
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