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In „Die nackte Kanone“ übernimmt Lt. Frank Drebin Jr. (Liam Neeson) die Leitung der Spezialeinheit der Polizei – er steht in den Fußstapfen seines legendären Vaters und trägt den Anspruch, Chaos zu bändigen, Verbrechen zu bekämpfen und dabei nicht nur mit Stil und Charme, sondern auch einer gehörigen Portion Tollpatschigkeit vorzugehen. Unter der Regie von Akiva Schaffer und der Produktion von Seth MacFarlane entsteht eine rasante Komödie, die klassische Polizei-Spoof-Elemente mit modernen Gags, absurden Einsätzen und schrägen Pointen verbindet. Pamela Anderson spielt die mysteriöse Femme fatale, Paul Walter Hauser, CCH Pounder, Kevin Durand, Cody Rhodes, Liza Koshy, Eddie Yu und Danny Huston ergänzen das Ensemble und sorgen dafür, dass der Film nicht nur auf Altbewährtem aufbaut, sondern zugleich frische Impulse setzt.


Die Handlung ist bewusst überdreht: Drebin Jr. stolpert von einem Einsatz ins nächste Desaster, kämpft gegen Bösewichte, beugt sich Dienstvorschriften, verheddert sich im eigenen Ego – und liefert dabei eine Show ab, die weniger auf realistische Polizeiarbeit setzt, sondern auf die komödiantische Kartografierung des „Absurden im Uniformierten“. Der Film versteht sich als Hommage und Weiterführung zugleich: Er spielt mit der Tradition der Vorgänger, ohne sich davor zu verneigen, und nimmt die ikonischen Elemente – den unfähigen Helden, die verrückten Gags, das Tempo der Slapstick-Liebe – auf, um sie in eine neue Zeit zu überführen. Dabei gelingt es ihm, Neeson in einer Rolle zu zeigen, in der sein gewohntes Action-Image gekonnt unterlaufen wird.


Visuell ist der Film klar inszeniert, mit bewusst überzogenen Set-Pieces, schnellen Schnitten, einfallsreichen Kameraeinfällen und Szenen, die das Publikum nicht in erster Linie schockieren wollen, sondern zum Lachen bringen. Die Frage nach Logik oder Realismus ist hier nicht zentral – vielmehr geht es um Timing, Überraschung und das Vergnügen daran, wie ein gut geöltes Comedy-Maschinchen funktioniert. Einige Gags treffen voller Wucht, andere wirken etwas bemüht – insgesamt jedoch entsteht ein furioses Ganzes, das insbesondere Freunde des komödiantischen Übertriebs ansprechen wird.


Ein möglicher Kritikpunkt: Wer eine narrative Tiefe, eine stringente Erzählung oder ernsthafte Reflexion erwartet, wird hier enttäuscht sein. Der Film ist bewusst „leicht“, vernünftig nur insofern, dass er seine Stilmittel kennt und souverän bedient. Er erhebt nicht den Anspruch, Gesellschaftskritik zu liefern – stattdessen will er schlicht unterhalten, und das mit großem Aufwand.


Die neue 4K-Veröffentlichung


Die Ankündigung der 4K-Ausgabe bei Paramount lässt bei Fans und Sammlerherzen bereits ein freudiges Kribbeln entstehen. Zwar sind alle „Bonusfeatures“ im vorliegenden Auftrag ausgeklammert gewesen, doch allein die technische Umsetzung verdient Lob: Der Film wurde in 4K remastert, mit verbesserter Bildqualität, optimierter Farbgebung und deutlich gesteigerter Schärfe gegenüber bisherigen Heimkino-Auswertungen. Farben wirken nuancierter, Details sichtbarer, und die visuelle Gestaltung – von Sets über Kostüme bis hin zu Kamerabewegung und Timing – entfaltet in dieser Fassung ihr volles Potenzial.


Auch der Ton ist spürbar überarbeitet: Dialoge, Soundeffekte und musikalische Unterlegung sitzen präziser, der Comedy-Rhythmus wird akustisch unterstützt. Für ein Werk, das stark auf Tempo, Pointen und Timing setzt, ist dies ein nicht unerheblicher Gewinn. Die 4K-Veröffentlichung bietet damit die beste Möglichkeit, den Film in seiner ganzen stilistischen Wucht zu erleben – sei es beim ersten oder wiederholten Sehen.


Aus Sicht der Heimkino-Nutzung bedeutet das: Wer den Film noch nicht besitzt oder eine Aufwertung seiner Sammlung sucht, bekommt mit dieser Edition echten Mehrwert. Insbesondere wenn man Wert auf Bild- und Tonqualität legt, stellt die neue Veröffentlichung eine lohnende Anschaffung dar.


Fazit


„Die nackte Kanone“ ist kein Meisterwerk der Tiefgründigkeit – aber das will und muss er nicht sein. Vielmehr ist er eine mit vollem Einsatz betriebene Comedy-Maschine, die Spaß macht, wenn man sich auf ihren Stil einlässt. Liam Neeson zeigt sich überraschend wandlungsfähig, Pamela Anderson sorgt für Charme und Parodie zugleich, und Akiva Schaffer gelingt es, die Tradition aufzugreifen, aber nicht in Nostalgie zu erstarren. Wer Klassiker der Slapstick-Parodie schätzt, wird hier eine gelungene Neufassung finden. Und mit der kommenden 4K-Ausgabe erhält der Film jene Heimkino-Präsentation, die seiner Energie und seinem Anspruch gerecht wird.


Kurz gesagt: Wer sich einen unterhaltsamen Abend mit Humor, Knalleffekt und haarsträubenden Einsatzsequenzen gönnen möchte – und das in bestmöglicher Heimkinoqualität – macht mit dieser Ausgabe nichts falsch.