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Mit The Rogue Prince of Persia wagt Ubisoft gemeinsam mit dem Studio Evil Empire einen mutigen Schritt für die traditionsreiche Reihe. Statt cineastischem 3D-Abenteuer erwartet den Spieler ein schnelles 2D-Action-Roguelite, das klassische Prince-of-Persia-Tugenden wie Akrobatik, Präzision und Bewegung in ein modernes Genre überträgt. Auf der Nintendo Switch 2 entfaltet das Spiel dabei seine bislang rundeste Form.


Im Mittelpunkt steht erneut der Prinz, der durch einen folgenschweren Fehler sein Königreich ins Chaos gestürzt hat. Mithilfe eines mystischen Artefakts wird er nach jedem Tod wieder zum Leben erweckt, um sein Schicksal neu zu schreiben. Die Geschichte wird eher fragmentarisch und atmosphärisch erzählt, typisch für das Roguelite-Genre, funktioniert aber gut als erzählerischer Rahmen für die vielen Wiederholungen. Der Fokus liegt weniger auf einer tief ausgearbeiteten Handlung als auf dem Gefühl stetiger Verbesserung und Selbstüberwindung.


Spielerisch überzeugt The Rogue Prince of Persia vor allem durch sein hohes Tempo. Kämpfe und Fortbewegung gehen nahtlos ineinander über, Wandläufe, Sprünge, Ausweichrollen und Angriffe verschmelzen zu einem sehr dynamischen Gesamtbild. Wer das klassische Prince-of-Persia-Gefühl liebt, wird sich schnell zuhause fühlen, auch wenn das Spiel deutlich aggressiver und direkter ist als frühere Serienteile. Die Kämpfe sind fordernd, aber meist fair, und belohnen präzises Timing ebenso wie kluges Positionieren. Durch die große Auswahl an Waffen, Relikten und passiven Boni entstehen viele unterschiedliche Spielstile, die jeden Durchlauf etwas anders wirken lassen.


Als Roguelite setzt das Spiel stark auf Wiederholung, ohne dabei frustrierend zu werden. Auch nach dem Tod bleibt der Fortschritt spürbar, da neue Fähigkeiten, Abkürzungen und Verbesserungen freigeschaltet werden. Das sorgt für eine angenehme Lernkurve, die sowohl Genre-Neulinge als auch erfahrene Spieler abholt. Allerdings kann sich der Ablauf nach vielen Stunden etwas repetitiv anfühlen, insbesondere wenn man bereits starke Builds kennt und die Gegner weniger überraschen.


Technisch profitiert die Switch-2-Version deutlich von der stärkeren Hardware. Die Performance ist stabil, die Ladezeiten sind kurz und sowohl im Dock- als auch im Handheld-Modus läuft das Spiel flüssig. Der handgezeichnete Stil mit kräftigen Farben und klaren Animationen passt hervorragend zum kleineren Bildschirm und sorgt dafür, dass auch in hektischen Gefechten stets der Überblick erhalten bleibt. Gerade unterwegs entfaltet das Spiel seinen größten Reiz, da kurze Runs ideal für mobile Sessions geeignet sind.


Nicht alles gelingt jedoch perfekt. Die Steuerung wirkt in seltenen Momenten etwas unpräzise, was bei einem auf Bewegung und Timing ausgelegten Spiel zu Frust führen kann. Auch der Schwierigkeitsgrad dürfte für eingefleischte Roguelite-Fans teilweise zu moderat ausfallen, da das Spiel stärker auf Zugänglichkeit setzt als auf gnadenlose Härte. Diese Entscheidungen machen das Spiel zwar einsteigerfreundlich, kosten ihm aber etwas von der langfristigen Spannung, die Genre-Größen auszeichnet.


Unterm Strich ist The Rogue Prince of Persia auf der Nintendo Switch 2 ein sehr gelungenes Action-Roguelite, das die Essenz der Serie in ein modernes Gewand kleidet. Es ist schnell, elegant, motivierend und technisch sauber umgesetzt. Zwar erreicht es nicht ganz die Tiefe und den Kultstatus der absoluten Genre-Spitzenreiter, doch als unterhaltsames, hochwertiges Spiel für zwischendurch und lange Sessions gleichermaßen ist es eine klare Empfehlung. Besonders Fans der Reihe und Spieler, die ein zugängliches, aber dennoch anspruchsvolles Roguelite suchen, werden hier viele Stunden Freude finden.