In Deadpool 14 schickt Panini den Söldner mit der großen Klappe auf eine Mission, die selbst für seine Verhältnisse moralisch fragwürdig ist: Zusammen mit seiner Tochter Ellie soll er niemand Geringeren als Spider-Man ausschalten. Der Grund ist ernüchternd simpel – Geldmangel. Doch gerade aus dieser alltäglichen Motivation entsteht ein ungewöhnliches Szenario: Deadpool muss einen tödlichen Auftrag erfüllen und gleichzeitig versuchen, seiner Tochter nicht komplett als moralisches Wrack zu erscheinen. Das sorgt für eine Mischung aus Humor, Chaos, Familiendrama und der Frage, wie weit Ellie gehen will – oder gehen muss.
Die Geschichte lebt von der Dynamik zwischen Wade und Ellie. Deadpool agiert wie gewohnt laut, überdreht und ohne innere Bremse; Ellie dagegen ringt sichtbar mit dem, was ihr Vater als „normal“ betrachtet. Genau dieser Kontrast trägt das Heft – es geht nicht nur ums Jagen, Kämpfen oder Töten, sondern um Verantwortung, Einfluss und Identität. Die Beziehung wird weder kitschig noch rein comichaft flach dargestellt, sondern hat spürbare Reibungspunkte. Das macht die Story stärker als eine bloße Gag-&-Action-Nummer.
Sobald Spider-Man ins Spiel kommt, wechselt der Ton erwartungsgemäß Richtung Slapstick-Konflikt: Wortgefechte, stilisierte Action, überzogene Panels. Die Zeichnungen unterstützen das gut – mit klarer Linienführung, leichtem Cartoon-Einschlag, guter Ausdrucksarbeit und gelungenen Übergängen zwischen ruhigen Szenen und Chaos-Sequenzen. Visuell liefert das Heft das, was Fans moderner Deadpool-Comics erwarten: Tempo, Witz, gute Mimik, starke Farbgebung.
Was die Ausgabe etwas bremst, ist, dass sie eindeutig ein Teilstück einer längeren Storyline ist. Man hat das Gefühl, hier eher in eine laufende Entwicklung einzusteigen als eine abgeschlossene Episode zu lesen. Das sorgt zwar für Spannung, aber auch dafür, dass manche Fragen bewusst offen bleiben – etwa, wer im Hintergrund wirklich manipuliert oder weshalb Spider-Man ausgerechnet jetzt zum Ziel wird. Das Heft erzeugt Neugier, aber nicht alle Leser sind Fans von „Fortsetzung folgt“-Strukturen.
Fazit
Deadpool 14 liefert genau das, was ein modernes Deadpool-Comic liefern soll: Chaos, Humor, Meta-Ton, Emotionen, aber ohne Deadpools Grundsatzregel zu brechen – niemand bleibt lange ernst. Die Vater-Tochter-Dynamik bringt dabei eine spürbare neue Ebene hinein, die nicht nur witzig, sondern erzählerisch sinnvoll ist. Wer Deadpool liebt, bekommt hier Action plus Charakterentwicklung. Wer ihn nicht mag, findet hier kaum Gründe zur Bekehrung.
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