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Avengers 21

In Avengers 21 treffen mehrere Erzählstränge aufeinander, die sowohl Figurenentwicklung als auch klassische Superhelden-Action miteinander verknüpfen. Zwischen den Mitgliedern des Teams entsteht eine spürbare Spannung: Besonders die Beziehung zwischen Firestar und Blue Bolt wird aufgegriffen, die Funken fliegen – mit dem Charme eines komödiantischen Flirts, aber auch mit echten Konfliktpunkten. Dieser persönliche Aspekt verleiht der Ausgabe einen eigenen Reiz, denn er verweist darauf, dass im Superheldenalltag nicht nur das Böse wartet, sondern auch Emotionen und Beziehungen bewegt werden.


Parallel dazu wird die Herkunft des neuen Helden Ultron thematisiert. Anders als viele Überraschungen früherer Ausgaben bleibt hier eine mysteriöse Aura – seine Rolle wird angedeutet, nicht komplett enthüllt, wodurch eine Spannung entsteht, die auf kommende Ausgaben neugierig macht. Das ist ein kluger Ansatz: Es wird nicht mit allem herausgeplatzt, sondern ein Geheimnis aufgebaut.


Zusätzlich taucht ein markanter Gegner auf: Flagg‑Smasher, ein böser Doppelgänger von Steve Rogers, fordert das Team – speziell die West Coast Avengers – heraus. Hier wird nicht nur eine klassische Konfrontation inszeniert, sondern das Thema Identität und Symbol spielt mit: Wenn der „Held“ sich seiner Kopie gegenüber sieht, wird die Frage nach Werten, Legende und Authentizität ins Zentrum gerückt.


Die künstlerische Umsetzung ist durchweg solide. Die Panels wechseln zwischen dynamischer Action und ruhigen Augenblicken, in denen Charaktere ihre Gedanken und Konflikte offenbaren. Die Zeichnungen schaffen es, sowohl das Superheldenelement als auch den Zwischenmenschlichen Ton zu tragen: Ausdrucksvolle Mimik, stilisierte Aktionen, gute Szenenaufbauten. Es gelingt, eine Balance zwischen Unterhaltung und Tiefe herzustellen.


Allerdings zeigt sich auch ein gewisser struktureller Nachteil: Das Heft deckt viele Themen gleichzeitig ab – Beziehungsdynamik, Hintergrundgeschichte, ein neuer Antagonist –, was dazu führt, dass nicht jeder Aspekt vollständig ausgestaltet wird. Beispielweise wirkt die Ursprungsstory von Ultron eher als Auftakt denn als vollständige Enthüllung. Der Konflikt zwischen Firestar und Blue Bolt bekommt Andeutungen, statt umfassender Reflexion. Und Flagg-Smasher liefert solide Konfrontation, aber wenig originelle Überraschung. Wer eine in sich geschlossene Geschichte sucht, könnte daher eine gewisse Fragmentierung spüren. Dennoch ist das Heft kein Schnellschuss: Es legt Grundlagen, etabliert Figuren und öffnet Spielräume für kommende Entwicklungen.


Fazit


Avengers 21 liefert eine interessante Mischung aus Charakter- und Teamdrama, klassischer Superhelden-Action und richtungsweisenden Erzählansätzen. Zwar weist das Heft leichte Schwächen in der Tiefe einzelner Handlungsfäden auf und wirkt teilweise wie ein Übergangsteil, dennoch überwiegt der Unterhaltungswert: Fans des Teams und des Marvel-Universums kommen auf ihre Kosten, stehen dabei aber vor einem Einstieg in eine größere Geschichte.