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The Legend of Steel Empire für die PlayStation 4 ist die Neuauflage eines Klassikers, der ursprünglich in den frühen 1990er-Jahren auf dem Mega Drive erschien und seitdem in der Retro-Community Kultstatus genießt. Auch in seiner modernen Form bleibt der Titel ganz seinem Ursprung treu – einem charmant altmodischen, aber überraschend atmosphärischen Side-Scrolling-Shooter mit markanter Steampunk-Optik. Entwickler Mebius und Publisher ININ Games haben sich dabei nicht auf bloße Nostalgie verlassen, sondern das Spiel technisch und spielerisch sanft überarbeitet, ohne den Geist des Originals zu verfälschen.


Das Setting ist weiterhin unverwechselbar: eine Welt aus Luftschiffen, gepanzerten Zügen und dampfenden Maschinen, irgendwo zwischen viktorianischer Fantasie und industrieller Kriegsvision. Die steampunkhafte Gestaltung ist bis heute das Markenzeichen des Spiels und sorgt dafür, dass sich The Legend of Steel Empire klar von anderen Shoot ’em Ups abhebt. Spielerinnen und Spieler können zwischen zwei Fluggeräten wählen – einem schnellen Jagdflugzeug oder einem schwerfälligen, aber widerstandsfähigen Zeppelin. Beide bieten ein spürbar unterschiedliches Spielgefühl, was für Abwechslung und Wiederspielwert sorgt.


Die sieben Missionen sind abwechslungsreich gestaltet und führen durch düstere Städte, militärische Festungen und gigantische Kriegsmaschinen. Besonders bemerkenswert ist das Levelsystem: Je mehr Power-Ups man sammelt, desto stärker wird das eigene Schiff – doch gleichzeitig passen sich die Gegner an und werden ebenfalls gefährlicher. Dadurch bleibt das Spiel selbst bei fortgeschrittener Ausrüstung fordernd. Die Steuerung wurde gegenüber älteren Versionen präziser und direkter umgesetzt, wodurch das Spielgefühl auch auf modernen Controllern hervorragend funktioniert.


Technisch macht die PS4-Fassung einen runden Eindruck. Die Bildschärfe und Farben wirken deutlich klarer, und die flüssige Bildrate sorgt dafür, dass selbst in actionreichen Momenten keine Ruckler auftreten. Die Neuauflage verzichtet auf radikale Veränderungen, sondern verfeinert gezielt das, was ohnehin funktioniert hat. Das Ergebnis ist ein nostalgischer, aber zeitgemäßer Shooter, der den Geist der 16-Bit-Ära lebendig hält, ohne sich altbacken anzufühlen.


Inhaltlich bleibt The Legend of Steel Empire jedoch kompakt. Mit rund sieben Levels ist der Umfang überschaubar, und wer nach großem Abwechslungsreichtum oder mehreren Spielmodi sucht, könnte enttäuscht werden. Auch akustisch zeigt sich das Spiel nicht immer ausgewogen: Die Musik ist atmosphärisch, aber gelegentlich übertönen die Soundeffekte die Kompositionen. Dennoch gelingt es dem Spiel, eine ganz eigene, dichte Stimmung zu erzeugen – getragen von der gelungenen Balance aus klassischem Arcade-Gefühl und moderner Technik.


Insgesamt ist The Legend of Steel Empire auf der PS4 ein liebevoll gestaltetes Remake eines unterschätzten Genrejuwels. Es richtet sich vor allem an Spielerinnen und Spieler, die die Eleganz alter Shoot ’em Ups schätzen, und an all jene, die eine kurze, aber intensive nostalgische Reise erleben möchten. Für Genre-Veteranen ist es ein willkommenes Wiedersehen, für Neulinge ein idealer Einstieg in eine Zeit, als Spiele noch einfacher, direkter – und vielleicht ein Stück magischer – waren.


Unterm Strich überzeugt das Spiel durch Atmosphäre, Design und flüssiges Gameplay, auch wenn es in puncto Umfang und Neuerungen bescheiden bleibt. Ein kleiner, aber feiner Titel, der seinen Platz im modernen PS4-Portfolio verdient hat – nostalgisch, stilvoll und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.