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Madden 26

Mit Madden NFL 26 bekommt die traditionsreiche Football-Reihe auf der PlayStation 5 ein frisches Gesicht, das deutlich macht, dass die Entwickler ihre Serie nicht einfach verwalten, sondern wirklich weiterentwickeln wollen. Schon beim ersten Start spürt man, dass vieles auf den Prüfstand gestellt wurde. Das beginnt bei der Präsentation, die sofort Stadion-Atmosphäre aufkommen lässt. Kamerafahrten über jubelnde Fans, dynamische Licht- und Wettereinflüsse und detailreiche Spielermodelle tragen dazu bei, dass man sich mitten in einer echten NFL-Übertragung fühlt. Sogar Kleinigkeiten wie die Textur der Trikots, die Spiegelungen der Helme oder die Abnutzung des Spielfelds nach einer langen Partie verleihen der Inszenierung eine Authentizität, die man so bisher in der Reihe selten erlebt hat.

Das Herzstück bleibt aber das Gameplay, und hier legt Madden 26 spürbar zu. Die Steuerung wirkt intuitiver, die Animationen sind flüssiger und die Physik reagiert präziser auf das Geschehen auf dem Feld. Spieler unterscheiden sich stärker voneinander, nicht nur optisch, sondern auch in ihrem Verhalten. Ein kräftiger Running Back wuchtet sich anders durch die Verteidigung als ein wendiger Speedster, und Quarterbacks zeigen individuelle Stärken und Schwächen, die sich unmittelbar im Spielgefühl widerspiegeln. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass sich jede Begegnung anders anfühlt und man gezwungen ist, die Taktik immer wieder anzupassen. Gleichzeitig wirken die Zweikämpfe intensiver, Hits krachender, und auch die kleinen Bewegungen wie Fakes, Cuts oder Scrambles haben mehr Gewicht.

Der Franchise-Modus, lange Zeit das Sorgenkind der Reihe, hat eine spürbare Frischzellenkur erhalten. Statt bloß Tabellen zu durchforsten, hat man das Gefühl, wirklich eine Organisation zu führen. Trainer-Rollen, die eigene Stärken betonen, detailliertere Scouting-Möglichkeiten und eine bessere Verwaltung der Kader machen die Spieltiefe größer, ohne den Spieler mit endlosem Mikromanagement zu erschlagen. Besonders gelungen ist die neue Abnutzungsmechanik, die verdeutlicht, dass eine Saison nicht nur von Zahlen bestimmt wird, sondern auch von der Belastung einzelner Spieler. Verletzungen oder Formschwankungen zwingen einen, auf der Bank tiefer nach Alternativen zu suchen, und geben jeder Partie ein zusätzliches Maß an Spannung.

Im Superstar-Modus wird der Spieler noch stärker in die Rolle eines aufstrebenden Profis versetzt. Von den ersten Schritten bis zum Sprung in die NFL verläuft der Weg wie eine kleine Karrieregeschichte, die von Entscheidungen, Erfolgen und Rückschlägen geprägt ist. Man baut Beziehungen zu Trainern und Mitspielern auf, legt seinen Trainingsfokus fest und entwickelt nach und nach einen eigenen Spielstil, der dann auch auf dem Feld spürbar ist. Das Ganze wirkt weniger wie ein durchgeklickter Karrierebaum, sondern wie ein tatsächlicher Werdegang, der den Spieler emotional stärker bindet.

Technisch schöpft Madden 26 die Möglichkeiten der PS5 weitgehend aus. Ladezeiten sind größtenteils kurz, die Bildschärfe ist hoch, und die Stadionatmosphäre wird durch den 3D-Sound noch intensiver vermittelt. Der Bass von Körperkollisionen dröhnt spürbar im Controller, und die adaptiven Trigger sorgen dafür, dass jeder Laufzug einen eigenen Widerstand in den Händen erzeugt. Es ist diese Kombination aus visuellen, akustischen und haptischen Elementen, die das Spiel von einer reinen Simulation zu einem echten Erlebnis macht.

Natürlich ist nicht alles perfekt. Gerade im Menüfluss und in manchen Online-Modi gibt es kleine Stolpersteine. Auch im Ultimate Team Bereich bleibt die Struktur spürbar auf Monetarisierung ausgelegt, was bei manchem Spieler für Frust sorgen könnte. Dazu kommen kleinere Bugs, die zwar das Spielgefühl nicht ruinieren, aber dennoch auffallen, sei es ein falsch platzierter Spieler in einer Animation oder ein kurzer Kamerafehler. Doch gemessen an den Verbesserungen im Kernbereich wie Gameplay, Präsentation und Karrieremodi wirken diese Schwächen eher wie Randnotizen.

Am Ende ist Madden NFL 26 auf der PS5 der vielleicht größte Sprung der Reihe seit langer Zeit. Es verbindet die spektakuläre Inszenierung eines Fernsehspiels mit einem Gameplay, das abwechslungsreicher und realistischer geworden ist, und bietet gleichzeitig genug Tiefe, um Fans auch langfristig bei der Stange zu halten. Wer Football liebt, bekommt hier eine Simulation, die die Faszination des Sports in nahezu allen Facetten einfängt und mehr denn je zwischen Adrenalin, Taktik und Emotion pendelt.