Mit Black Ops 7 bringt Treyarch den bisher ambitioniertesten Ableger der Serie auf die PS5 – ein Spiel, das die Grenzen zwischen Kampagne, Multiplayer und Zombies auf bislang unerreichter Weise verwischt. Die Vault Edition verstärkt dieses Erlebnis durch zusätzliche Inhalte und kosmetische Boni, doch das Herzstück liegt klar im Spiel selbst, das nicht nur größer, sondern auch deutlich vernetzter ist als seine Vorgänger.
Eine Kampagne, die die Reihe neu definiert
Die Story setzt im Jahr 2035 an, in einer Welt, die unter geopolitischem Druck und der Macht globaler Technologiekonzerne zu zerbrechen droht. Im Mittelpunkt steht erneut David “Section” Mason, dessen JSOC-Spezialeinheit in einen Konflikt gezogen wird, der nicht nur auf realen Schlachtfeldern ausgetragen wird, sondern auch im menschlichen Geist.
Das Besondere an dieser Kampagne ist ihr kooperativer Kern. Sie kann solo oder mit bis zu vier Spielern durchgespielt werden, und jeder Fortschritt fließt direkt in das globale Progressionssystem des gesamten Spiels ein. Die Missionen selbst pendeln zwischen klassischen Black-Ops-Einsätzen, intensiven Schießereien, verdeckten Operationen und surrealen Sequenzen, die die Wahrnehmung der Figuren infrage stellen.
Daraus entsteht eine Kampagne, die sich größer, experimenteller und psychologischer anfühlt als in früheren Teilen. Die Rückkehr ikonischer Figuren wie Raul Menendez oder Mike Harper verleiht dem Ganzen nostalgische, aber zugleich erzählerisch weiterentwickelte Akzente.
Das Endgame der Kampagne hebt das Konzept auf eine neue Ebene: Ein riesiger, wiederholbarer Koop-Modus in der offenen Welt von Avalon, in dem bis zu 32 Spieler in Vierertrupps operieren, Fähigkeiten verbessern, Zonen erobern und sich immer tiefer in ein toxisches, sich ständig veränderndes Gebiet vorarbeiten. Es ist ein konsequent umgesetzter Live-Service-Ansatz, der die Kampagne nicht mit den Credits enden lässt, sondern in ein langfristiges Fortschrittssystem überführt.
Multiplayer: schneller, vertikaler und taktischer denn je
Der Multiplayer ist traditionell das Herz jeder Black-Ops-Erfahrung, und Black Ops 7 treibt die Bewegungsmechanik mutig voran. Das neue Omnimovement-System erweitert Sprünge, Wallruns, Rollen und Repositionierungsmöglichkeiten so deutlich, dass die Karten fast wie frisch erlebte Räume wirken – selbst auf bekannten Klassikern wie Raid oder Express.
Die Karten folgen weiterhin dem bewährten Drei-Wege-Design, doch nun integrieren sie vertikale Routen, verstärkte Wandabschnitte und neue Bewegungsräume, die besonders in der PS5-Version dank hoher Bildrate und kurzer Ladezeiten wunderbar flüssig wirken.
Die Überarbeitung der Loadouts sorgt für mehr taktische Tiefe: Perks sind stärker mit Rollen verknüpft, Ausrüstung lässt sich über Nutzungs-Fortschritt verbessern, und Wildcards öffnen zusätzliche Spezialisierungspfade. Mit der Einführung von Hybrid-Spezialitäten, die Vorteile verschiedener Spielstile kombinieren, wirkt jede Klasse noch individueller.
Skirmish, der 20-gegen-20-Modus, bringt frischen Wind: große Schlachtfelder, Fahrzeuge, Wingsuits und wechselnde objektbasierte Aufgaben, die das Spielgefühl zwischen klassischem Multiplayer und Warzone ansiedeln.
Zombies: größer, düsterer und erzählerisch vernetzter
Zombies erhält im siebten Black-Ops-Teil die wahrscheinlich umfassendste Überarbeitung seit Jahren. Der gesamte Modus spielt im Dark Aether, einer verzerrten Dimension, in der alte Legenden – Richtofen, Dempsey, Takeo und Nikolai – auf die Crew aus Black Ops 6 treffen.
Die neue Hauptkarte Ashes of the Damned ist die größte Round-Based-Map der Reihe. Sie verbindet mehrere Regionen zu einer offenen, labyrinthartigen Welt voller Geheimnisse, Nebenquests und narrative Details, die über die gesamte Spielzeit hinweg zum Erkunden einladen.
Besonders spannend ist der neue Modus Cursed, eine brutale Herausforderung, die sich ganz bewusst an Veteranen richtet: kein Minimap, Start nur mit Pistole, klassische Punkteökonomie und Relikte, die das Spiel schwieriger machen, aber dafür mächtigere Belohnungen bieten.
Für Neulinge gibt es hingegen „Directed“, einen strukturierten Modus, der Schritt für Schritt in Mechaniken und Story einführt.
Auch Dead Ops Arcade kehrt zurück – mit enorm erweitertem Umfang und Integration ins globale Fortschrittssystem. Der chaotische Twin-Stick-Shooter wirkt wie eine liebevolle Hommage an Arcade-Klassiker, nur mit Black-Ops-Bombast.
Progression über alle Modi: das verbindende Element von BO7
Der wichtigste Fortschritt des gesamten Spiels ist jedoch nicht in einem einzelnen Modus zu finden, sondern im einheitlichen Fortschrittssystem, das zum ersten Mal Kampagne, Multiplayer, Zombies und später auch Warzone miteinander verbindet.
Waffenlevel, Tarnungen, Prestige-Stufen, Operator-Fähigkeiten – alles, was man irgendwo spielt, zahlt auf denselben Account ein. Dadurch entsteht eine deutlich stärkere Motivation, auch Modi auszuprobieren, die man sonst vielleicht ignoriert hätte. Selbst kurze Sessions fühlen sich wertvoll an, weil sie immer am großen Meta-Fortschritt mitarbeiten.
Technik auf der PS5: ein deutlicher Sprung
Auf Sonys Konsole profitiert Black Ops 7 von schnellen Ladezeiten, stabilen Bildraten, hochauflösenden Effekten und sehr reaktionsfreudiger Steuerung. Die Kombination aus neuen Partikeleffekten, dynamischen Rauchsimulationen und erweiterten Transparenztechniken sorgt dafür, dass Explosionen, Feuergefechte und Innenräume so dicht wirken wie nie zuvor.
Gerade im Multiplayer und im Zombies-Modus, in denen Übersicht und Reaktionszeit entscheidend sind, macht sich das sehr positiv bemerkbar.
Fazit: ein massiver Schritt für die Reihe – und ein Muss für Fans
Black Ops 7 ist ein Spiel, das nicht einfach an seine Vorgänger anknüpft, sondern die DNA der Reihe neu mischt. Die Kampagne ist erzählerisch gewagter und kooperativer als je zuvor, der Multiplayer erweitert die Bewegungsfreiheit spürbar, und Zombies erreicht eine neue inhaltliche Größe. Alles wird durch ein gemeinsames Progressionssystem verbunden, das den Suchtfaktor erheblich steigert.
Die Vault Edition lohnt sich vor allem für Spieler, die langfristig einsteigen und kosmetische Extras, frühere Waffenfreischaltungen und Premium-Vorteile nutzen möchten.
Insgesamt präsentiert sich Black Ops 7 auf der PS5 als eines der umfangreichsten und durchdachtesten Call-of-Duty-Erlebnisse der letzten Jahre – eines, das Fans der Reihe ebenso anspricht wie Spieler, die moderne Shooter mit großer inhaltlicher Tiefe suchen.