Mit Battlefield 6 kehrt die legendäre Shooter-Reihe in beeindruckender Form zurück. Nach den gemischten Reaktionen auf den Vorgänger Battlefield 2042 hat sich Entwickler DICE deutlich darauf konzentriert, die Stärken der Serie neu zu betonen: groß angelegte Schlachten, taktisches Teamplay, zerstörbare Umgebungen und intensive Gefechte zu Land, zu Wasser und in der Luft. Auf der PlayStation 5 zeigt sich das Spiel dabei technisch solide, optisch eindrucksvoll und spielerisch fordernd – auch wenn nicht alles perfekt ist.
Schon beim ersten Start fällt auf, dass Battlefield 6 spürbar „klassischer“ wirkt als sein direkter Vorgänger. Die überarbeiteten Klassensysteme erinnern wieder stärker an frühere Teile wie Battlefield 3 oder Bad Company 2. Jeder Spieler hat eine klar definierte Rolle – sei es als Sanitäter, Aufklärer, Pionier oder Unterstützer – was das Zusammenspiel im Squad deutlich verbessert. Das Teamgefühl steht wieder im Mittelpunkt, und wer koordiniert vorgeht, wird mit spektakulären Erfolgen belohnt.
Die Karten sind gewaltig, abwechslungsreich und detailverliebt gestaltet. Weite Landschaften, städtische Ruinen, Dschungelareale oder verschneite Gebirgspässe bieten reichlich taktische Möglichkeiten. Besonders beeindruckend sind die dynamischen Wettereffekte und die Zerstörungssysteme: Gebäude können komplett einstürzen, Deckungen zerbröseln unter Beschuss, und plötzlich eröffnet sich eine völlig neue Kampfsituation. In solchen Momenten entfaltet Battlefield 6 seinen ganz eigenen, filmreifen Reiz – Chaos und Taktik in perfektem Gleichgewicht.
Im Kern ist der Multiplayer das Herzstück des Spiels – und hier läuft fast alles rund. Die bekannten Modi wie „Eroberung“ und „Durchbruch“ sind wieder dabei und wurden sinnvoll überarbeitet. Gefechte mit bis zu 128 Spielern auf riesigen Maps sorgen für ein episches Schlachtgefühl, ohne dass es unübersichtlich wird. Die Waffen sind präzise, wuchtig und klanglich hervorragend umgesetzt. Jede Knarre fühlt sich einzigartig an, und das Trefferfeedback ist angenehm direkt. Auch das Fortschrittssystem wirkt fair: Man schaltet neue Waffen, Aufsätze und Gadgets in einem ausgewogenen Tempo frei, ohne dass der Grind überhandnimmt.
Grafisch überzeugt Battlefield 6 auf der PS5 mit einer Mischung aus realistischer Beleuchtung, klaren Texturen und beeindruckenden Partikeleffekten. Besonders die Explosionen und Wetterumschwünge – etwa ein aufziehender Sandsturm oder ein plötzlicher Wolkenbruch – sorgen für spektakuläre Szenen. Trotz der hohen Detailfülle läuft das Spiel meist stabil bei 60 Bildern pro Sekunde, lediglich in besonders chaotischen Momenten kommt es vereinzelt zu kurzen Framedrops. Die Ladezeiten sind dank der SSD der Konsole erfreulich kurz, und die Einbindung des DualSense-Controllers mit adaptiven Triggern und haptischem Feedback verstärkt die Immersion zusätzlich: man spürt den Rückstoß, die Vibrationen von Panzern oder den Einschlag einer Explosion fast körperlich.
Der Sound ist – wie man es von der Reihe erwartet – erstklassig. Das Waffenfeuer hallt realistisch über die Schlachtfelder, Hubschrauber kreisen bedrohlich über den Köpfen, und die Explosionen haben wuchtigen Druck. Zusammen mit der hervorragenden 3D-Audio-Unterstützung entsteht ein glaubwürdiges, intensives Schlachtfeldgefühl.
Weniger überzeugend fällt dagegen die Einzelspieler-Kampagne aus. Zwar sind die Schauplätze abwechslungsreich und die Inszenierung hochwertig, doch die Geschichte bleibt oberflächlich. Die Figuren wirken blass, ihre Motivationen bleiben meist unklar, und nach wenigen Stunden ist der Abspann zu sehen. Die Kampagne bietet solide Action, aber kaum emotionale Tiefe oder erinnerungswürdige Momente. Sie dient eher als cineastische Einführung in die Welt des Spiels, nicht als eigenständiges Erlebnis.
Auch zum Launch gab es einige kleinere Probleme. Während PC-Spieler mit Serververbindungen und EA-Login-Bugs zu kämpfen hatten, lief die PS5-Version insgesamt stabil, wenngleich manche Server anfangs überlastet waren. DICE hat jedoch schnell reagiert, und die Performance ist inzwischen weitgehend reibungslos.
Was den Live-Service betrifft, setzt Battlefield 6 auf saisonale Inhalte mit Battle Passes und kosmetischen Freischaltungen. Glücklicherweise bleibt das Spiel dabei fair – es gibt keine spielerischen Vorteile durch Echtgeldkäufe. Neue Karten, Waffen und Modi sollen regelmäßig nachgereicht werden, was den Multiplayer langfristig interessant halten dürfte.
Unterm Strich ist Battlefield 6 ein eindrucksvolles Comeback für die Reihe. Es vereint das Beste aus den klassischen Teilen mit modernen technischen Standards und liefert ein actionreiches, dynamisches Schlachtfeld-Erlebnis, das besonders im Team großen Spaß macht. Die Kampagne ist kein Highlight, aber das wird durch den großartigen Multiplayer mehr als wettgemacht. Wer auf der PS5 ein intensives, audiovisuell beeindruckendes und taktisch forderndes Kriegsspektakel sucht, findet hier genau das.
Fazit:
Battlefield 6 ist kein perfektes Spiel, aber ein würdiger Nachfolger, der die Serie zurück zu ihren Wurzeln führt. Die Multiplayer-Schlachten gehören zum Besten, was das Shooter-Genre derzeit zu bieten hat, und die Technik der PS5 wird gekonnt ausgereizt. Wer vor allem den Nervenkitzel massiver Online-Gefechte liebt, bekommt hier ein Spiel, das auf lange Sicht begeistern kann. Nur wer auf eine starke Singleplayer-Story hofft, sollte seine Erwartungen zügeln. Alles in allem: ein triumphales Comeback mit kleineren Schönheitsfehlern.