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Zombie Cure Lab

Zombie Cure Lab – Heilung statt Headshot

In einer Gaming-Welt, in der Zombies meist nur als Zielscheiben dienen, geht Zombie Cure Lab einen anderen Weg: Statt zu töten, wird geheilt. Statt brutaler Gewalt dominiert strategische Weitsicht. Der Titel von Thera Bytes und Aerosoft ist ein erfrischend anderes Aufbau- und Managementspiel, das nun endlich auch auf der PlayStation 5 verfügbar ist. Aber kann das ungewöhnliche Konzept auch auf Konsole überzeugen?

Die Prämisse: Nicht töten – therapieren!

Die Menschheit ist am Abgrund, die Erde von Zombies überrannt. Doch anstatt wie gewohnt zur Schrotflinte zu greifen, gründet man in Zombie Cure Lab ein Hightech-Labor mitten im postapokalyptischen Nirgendwo – mit dem Ziel, die Untoten zu heilen und wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Diese ungewöhnliche Prämisse ist nicht nur ein kreativer Kniff, sondern der zentrale Gameplay-Motor.

Man beginnt mit einer kleinen Gruppe Wissenschaftler:innen, baut Versorgungsstationen, errichtet Energienetze und entwickelt eine Basis, die sowohl Forschung als auch Verteidigung ermöglicht. Denn auch wenn die Zombies nicht „böse“ sind, greifen sie nachts regelmäßig an. Hier braucht es Mauern, Fallen und eine strategische Platzierung der Einrichtungen – ein Spannungsfeld zwischen Verteidigung und Wissenschaft.

Gameplay: Mischung aus Aufbau, Forschung und Tower Defense

Im Kern ist Zombie Cure Lab ein klassischer Aufbau- und Ressourcenmanagement-Titel, der Elemente aus Spielen wie RimWorld, Oxygen Not Included und They Are Billions clever miteinander verwebt. Das Besondere: Statt das Ziel zu vernichten, möchte man es umprogrammieren – in sogenannte "Humbies" (halb Mensch, halb Zombie).

Diese hybriden Ex-Zombies sind nicht nur ein Hoffnungsträger für die Menschheit, sondern auch wertvolle Arbeitskräfte. Sie übernehmen Aufgaben in der Küche, in den Laboren oder beim Bau – aber Achtung: Werden sie vernachlässigt, droht Rückverwandlung und Eskalation.

Das Mikromanagement ist dabei angenehm zugänglich gehalten. Jeder Schritt – von der Ressourcengewinnung über die Forschung neuer Technologien bis zur Heilung der Zombies – ist durchdacht, aber nie überfordernd. Die Bedienung mit dem PS5-Controller ist überraschend gut umgesetzt: Menüs reagieren flott, die Steuerung ist logisch aufgebaut, und das Spieltempo lässt sich jederzeit anpassen.

Technik & Präsentation: Charmant, aber funktional

Grafisch präsentiert sich Zombie Cure Lab in einem comicartigen Stil, der an eine Mischung aus Pixar und Mobile-Game erinnert. Die knuffigen Figuren und freundlich gestalteten Gebäude kontrastieren gekonnt mit dem düsteren Szenario. Zwar ist die Grafik auf der PS5 kein Highlight, aber sie erfüllt ihren Zweck und läuft sauber mit stabiler Framerate. Ladezeiten sind erfreulich kurz, selbst bei großen Basen.

Besonders gelungen: die Benutzeroberfläche, die auf Konsole selten so gut durchdacht ist. Klar strukturierte Radialmenüs, Kontextbefehle und farblich codierte Symbole helfen, auch komplexere Prozesse im Griff zu behalten.

Der Soundtrack ist unauffällig, aber atmosphärisch – und wechselt dynamisch zwischen entspanntem Aufbau-Flow und spannungsgeladenen Nächten. Zombie-Geräusche und Maschinenrattern setzen passende Akzente, ohne zu nerven.

Langzeitmotivation & Progression

Zombie Cure Lab ist kein schnelles Spiel. Der Fortschritt braucht Zeit, Geduld und Planung – was es umso belohnender macht, wenn man erstmals eine Zombie-Welle abwehrt oder erfolgreich einen Humbie generiert. Forschungspfade, neue Biome und zufällig generierte Karten sorgen für Abwechslung. Dennoch: Nach ca. 15–20 Stunden schleichen sich leichte Wiederholungen ein, da bestimmte Abläufe stark repetitiv wirken.

Ein Mehrspielermodus oder Community-Elemente wie Karteneditoren fehlen bisher – wer also nach kompetitivem oder kooperativem Spielen sucht, wird hier nicht fündig. Dafür eignet sich das Spiel hervorragend als entspannende, aber fordernde Solo-Erfahrung.

Fazit: Erfrischend anders, strategisch stark

Zombie Cure Lab ist eine echte Indie-Perle auf der PS5. Das Spiel überzeugt durch sein kreatives Grundkonzept, solide Spielmechanik und charmante Präsentation. Es richtet sich an Spieler:innen, die gern planen, forschen und langfristig denken – und bietet mit der Idee der Zombie-Heilung einen faszinierenden Gegenentwurf zur üblichen Apokalypse. Kleinere Wiederholungen im Endgame und die eher schlichte Grafik trüben das Gesamtbild nur leicht.