Deadpool Nr. 15, erschienen bei Panini, ist ein temporeiches, lautes und zugleich clever konstruiertes Comicheft, das genau das liefert, was man von einer Begegnung zwischen Deadpool und Spider-Man erwarten darf – und noch ein wenig mehr. Geschrieben von Cody Ziglar und visuell umgesetzt von Andrea Di Vito und Luigi Zagaria, verbindet diese Ausgabe chaotischen Humor, explosive Action und überraschend ernste Untertöne zu einer kurzweiligen, aber wirkungsvollen Episode innerhalb der laufenden Reihe.
Im Mittelpunkt steht zunächst das unvermeidliche Aufeinandertreffen zweier Figuren, die schlicht nicht aneinander vorbeikommen können: Spider-Man und Deadpool. Genauer gesagt Miles Morales und der regenerierende Degenerierte, dessen Name hier augenzwinkernd bereits als „Feind von Spider-Mans Feind“ eingeführt wird. Was folgt, ist ein klassisches Superhelden-Missverständnis, das sich rasch in eine handfeste Auseinandersetzung verwandelt. Die Dialoge sprühen vor Wortwitz, Selbstironie und Meta-Kommentaren, wie man sie von Deadpool kennt, während Miles Morales als moralischer und emotionaler Gegenpol fungiert. Gerade diese Konstellation funktioniert hervorragend, weil Miles’ Ernsthaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein Deadpools anarchisches Auftreten noch stärker kontrastieren.
Cody Ziglar beweist ein gutes Gespür dafür, wie viel Albernheit ein Heft verträgt, ohne ins Beliebige abzurutschen. Hinter dem humorvollen Schlagabtausch verbirgt sich eine ernstzunehmende Bedrohung, die das eigentliche Schreckensszenario auslöst und den Konflikt über das bloße Kräftemessen hinaushebt. Sollte Miles den Kampf mit Deadpool überleben – was allein schon eine ironische Zuspitzung ist –, wartet eine Gefahr, die deutlich macht, dass hier mehr auf dem Spiel steht als verletzte Egos und lockere Sprüche. Dieser Wechsel zwischen Witz und Bedrohung sorgt für Spannung und verleiht der Geschichte ein solides erzählerisches Fundament.
Auch zeichnerisch weiß Deadpool Nr. 15 zu überzeugen. Andrea Di Vito und Luigi Zagaria setzen auf dynamische Panelaufteilungen, ausdrucksstarke Figuren und eine Bildsprache, die Bewegung und Chaos perfekt einfängt. Die Actionsequenzen sind klar choreografiert, ohne an Energie zu verlieren, und Deadpools überzeichnete Gestik sowie seine Grimassen passen ideal zum Ton der Geschichte. Gleichzeitig bleibt Miles Morales stets als eigenständige Figur erkennbar, nicht nur als Stichwortgeber für Deadpools Pointen, sondern als ernstzunehmender Held mit eigener Präsenz.
Insgesamt ist Deadpool Nr. 15 ein Heft, das Fans beider Figuren gleichermaßen anspricht. Es bietet humorvolle Eskalation, temporeiche Action und einen Plot, der neugierig auf die kommenden Entwicklungen macht. Wer Deadpool wegen seines respektlosen Humors liebt und Spider-Man – insbesondere Miles Morales – für seine Menschlichkeit schätzt, bekommt hier eine gelungene Mischung aus beidem. Ein unterhaltsamer, pointensicherer Comic, der zeigt, dass selbst im größten Chaos noch Platz für Spannung und Charakterentwicklung ist.
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