Mit dem Comicband Aquaman: Die dunkle Flut läutet Panini eine neue, mutige Ära für den König der Meere ein. Autor Jeremy Adams, der sich bereits mit Serien wie Flash und Green Lantern einen Namen gemacht hat, stellt Arthur Curry radikal neu auf, ohne dabei den Kern der Figur zu verlieren. Unterstützt wird er von Zeichner John Timms, dessen dynamischer, klarer Stil perfekt zu dieser Mischung aus epischem Fantasy-Mythos und moderner Superhelden-Action passt.
Im Mittelpunkt steht ein Aquaman, der sich in einer Ausnahmesituation befindet. Atlantis – seine Heimat, sein Königreich, sein Anker – ist spurlos verschwunden. Mit ihm auch all seine Bewohner. Dieser Verlust wiegt schwer, denn Arthur Curry ist plötzlich nicht nur ohne Thron, sondern auch ohne Aufgabe. Gleichzeitig erhält er neue, bislang ungeahnte Kräfte, deren Ursprung ebenso mysteriös ist wie ihre Tragweite. Adams nutzt diesen Umbruch geschickt, um Aquaman neu zu definieren: nicht als souveränen Herrscher, sondern als Suchenden, der erst lernen muss, was diese neue Rolle für ihn bedeutet.
Ein zentrales Element der Geschichte ist eine alte Prophezeiung, nach der Arthur möglicherweise der Auserwählte ist. Dieses Motiv verleiht der Handlung eine stark mythologische Note und rückt Die dunkle Flut näher an klassische Fantasy-Erzählungen heran als an traditionelle Superheldenplots. Die Frage, ob Arthur tatsächlich dieser prophezeite Retter ist oder nur eine Figur in einem größeren, düsteren Plan, sorgt für anhaltende Spannung und gibt der Geschichte emotionales Gewicht.
Die Bedrohung nimmt mit dem Auftauchen eines seltsamen Unterseemonsters konkrete Formen an. Dieses Wesen ist mehr als nur ein physischer Gegner – es steht sinnbildlich für das Chaos und die Ungewissheit, die Arthurs Welt erschüttern. Die Spur führt schließlich zu Dragon, einer geheimnisvollen und äußerst mächtigen Figur, die als möglicher Drahtzieher hinter dem Verschwinden von Atlantis und den mysteriösen Ereignissen gilt. Die Konfrontation zwischen Aquaman und Dragon bildet den dramatischen Höhepunkt des Bandes: zwei Gegner auf Augenhöhe, deren Kampf nicht nur körperlich, sondern auch ideologisch geführt wird.
Visuell überzeugt Aquaman: Die dunkle Flut auf ganzer Linie. John Timms inszeniert die Unterwasserwelt mit beeindruckender Tiefe und Dynamik. Seine Seiten sind voller Bewegung, ohne überladen zu wirken. Besonders die Darstellung der neuen Kräfte Aquamans sowie der monströsen Bedrohungen ist detailreich und kraftvoll. Farbgebung und Panelaufteilung unterstützen die düstere, teilweise fast mystische Atmosphäre der Geschichte und unterstreichen den Neuanfang der Serie.
Der Band, der die US-Hefte Aquaman (2025) #1–6 versammelt, eignet sich hervorragend als Einstiegspunkt. Vorkenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich, da Adams die wichtigsten Elemente verständlich einführt und den Fokus klar auf die neue Situation legt.
Fazit:
Aquaman: Die dunkle Flut ist ein gelungener Neustart, der den König der Meere aus gewohnten Bahnen reißt und ihm neue erzählerische Tiefe verleiht. Die Kombination aus mythologischer Prophezeiung, persönlicher Krise und spektakulärer Action macht den Band zu einer spannenden und atmosphärisch dichten Lektüre. Fans von Aquaman ebenso wie Leserinnen und Leser, die einen modernen, epischen Superheldencomic suchen, kommen hier voll auf ihre Kosten.
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