Fünfzig Jahre Rallye-Meisterschaft, zwanzig Jahre Videospiele dazu und die Nummer zehn des offiziellen WRC Spiels, ein dreifaches Jubiläum durfte gefeiert werden. Bereits seit letztem Herbst ist „WRC 10“ erhältlich, nun hat Nacon auch eine Version für die Switch von Nintendo nachgelegt. Wir sind erneut auf die Jagd nach Podiumsplätzen gegangen.
Wie schon die Vorgänger stammt auch „WRC 10“ vom französischen Entwickler Kylotonn, vertrieben wird es von Nacon/Bigben. Und in der zehnten Ausgabe hat man neben der offiziellen Rennserie mit allen Teams, Fahrern und Strecken, das Hauptaugenmerk auf die Rallye-Geschichte gelegt.
Aber nicht nur die WRC, als quasi die Champions League des Rallye-Sports, hat es in das Spiel geschafft, auch untere Klassen wie WRC 2 und 3 und auch die Junior WRC sind am Start. Neue offizielle Strecken wie die in Kroatien und Estland sind ebenfalls dabei.
Dazu gibt es sechs historische Rallyes mit zwanzig Fahrzeugen aus verschiedenen Epochen und entsprechende Pisten in Italien, Griechenland und Neuseeland. Dazu sind natürlich auch die passenden Piloten und Beifahrer dabei. Ohne Co-Piloten geht es ohnehin in keinem der Rennen, denn die geben wichtige Auskünfte über den Streckenverlauf, die Schärfe der Kurven oder ob ein Hügel folgt.
Startet ihr den WRC History Mode, beginnt ihr im Jahr 1973 mit der Akropolis-Rallye in Griechenland. Neben den Rennen, die hier nachgespielt werden, gibt es allerlei Infos und Bilder zu den jeweiligen Rallye-Ereignissen. Ein absoluter Hit für alle Freunde des Sports.
Herzstück ist natürlich wieder einmal die Karriere. Auch hier gibt es einiges neues. So wurde der Modus doch ganz ordentlich erweitert. Der Spieler hat die Wahl, als Fahrer in der Junior WRC zu starten oder gleich seinen eigenen Rennstall zu gründen. Entscheidet man sich für letzteres, kommt eine kleine Wirtschaftssimulation ins Spiel, denn nun muss man sich nicht nur um Podiumsplätze in den Rennen bemühen, sondern hat vor allem stets die Finanzen im Blick. Personal muss eingestellt werden, neue Fahrzeugteile entwickelt und auch die Forschung vorangetrieben werden. Da gibt es wirklich viel, auf das immer wieder geachtet werden muss und die Rennen sind dann willkommene Abwechslung.
Bei den Rennen selbst hat sich nicht so viel getan, aber die Fahrphysik, die man durchaus als Simulation bezeichnen kann, war auch im Vorjahr schon über jeden Zweifel erhaben, Das bedeutet aber auch, dass Anfänger viel Lehrgeld bezahlen und jeder Fehler gnadenlos bestraft wird.
Wem das immer noch nicht genug ist, kann nun seine Fahrzeuge nach eigenem Gusto selbst lackieren. Da sind so einige Möglichkeiten drin. Dazu gesellt sich ein Mehrspielermodus für bis zu acht Spieler, Auch hier gibt es verschiedene Optionen, Rennen gegen andere Spieler zu fahren.
Ich hatte mir ja im vergangenen Jahr schon die Version für die Xbox Series X angesehen und war begeistert. Nun war ich sehr gespannt darauf, wie sich das Spiel auf der Switch schlägt und ich muss sagen, Respekt. Hier hat man alles aus der Hardware rausgeholt, was möglich war und das Spiel macht hier sowohl am TV als auch im Handheldmodus richtig viel Spaß. Die Grafik schaut gut aus und der Sound ist noch besser. Die aufgepeppte Karriere ist große Klasse und macht als Mischung aus Renn- und Wirtschaftssimulation richtig viel Spaß. Mein persönliches Highlight ist aber der historische Modus mit den legendären Fahrzeugen, Piloten und Strecken. Dieser Modus wird bei mir sicher noch ganz oft gestartet. Viel gibt es an der Switch-Version nicht auszusetzen. Und sie macht auch auf der Switch Lite Spaß.