Vor ziemlich genau dreißig Jahren ging es los, 1991 erschien mit „NHL Hockes“ das erste Spiel der Serie, das heute aus dem jährlichen Sportspielkalender nicht mehr wegzudenken ist. Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte erschien jährlich ein neues Spiel der Reihe und wie bei „FIFA“, das wie „NHL“ von Electronic Arts stammt, stellt sich jede Jahr die Frage, ob sich der Kauf lohnt, oder die Neuerungen hauptsächlich aus aktuellen Clubs und Kadern besteht. Wir haben uns „NHL 22“ auf der PS4 angesehen.
In diesem Jahr debütiert „NHL“ auf den neuen Konsolen von Sony und Microsoft, mit eigenen Versionen und auch die neue Frostbite-Engine, die ja schon von „FIFA“ bekannt ist, ist an Bord.Da stellt sich die Frage, ob sich noch der Kauf des Spiels für die letzte Generation der Konsolen, für die PS4 und die Xbox One lohnt.
Wie aus den Vorjahren gewohnt, ist der Umfang von „NHL 22“ gigantisch. Wollt ihr wirklich jeden Spielmodus komplett durchspielen, online und offline, ist „NHL 23“ da, bevor ihr fertig seid. Bei Be a Pro erschafft ihr euch euren eigenen Spieler, entscheidet euch für das Aussehen und die favorisierte Position auf dem Eis. Dann geht es für ein paar Spiele in einen Club der Wahl, bevor die Talentscouts in die NHL locken.
Weiter geht es im Franchise Modus, der sich an die Liebhaber von Sport-Management-Simulationen richtet. Hier wird alles entschieden, was wichtig für den Club ist, von der Arena über Talent-Scouts bis zu Vertragverhandlungen. Die Spiele selbst können hier simuliert werden, wenn man tatsächlich nur den Manager-Part übernehmen möchte.
Ein schnelles Match für zwischendurch? Auch kein Problem, ob allein gegen den Computer oder gegen einen Kumpel daheim auf der Couch. Ein paar Klicks und es geht aufs Eis. Dass dabei eine riesige Auswahl an Clubs und auch Nationalmannschaften zur Auswahl steht, muss ja nicht extra erwähnt werden, oder?
Die heimische Welt ist nicht genug? Dann geht es online auf die Kufen. Auch hier steht eine ganze Menge an Spielmodi zur Auswahl. Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist der Ultimate Team Modus. Der Mix aus Eishockeysimulation und Sammelkartenspiel heißt HUT, das steht für Hockey Ultimate Team. Hier stellt man sich das Team aus Spielern zusammen, die man aus Boosterpacks, quasi die virtuelle Variante der Sammelbilchen-Tüten, bekommt. Das geht per im Spiel verdienten Credits oder per echtem Geld. Wie in jedem Jahr wird dieser Modus ebenso kritisiert wie er zu den beliebtesten Modi überhaupt gehört. Aber wie schon erwähnt, muss hier kein echtes Geld investiert werden, man kann auch durch das Erfüllen von Aufgaben entsprechende Credits verdienen und die wiederum in Booster-Packs investieren.
Kommen wir aber endlich zur wichtigsten Neuerung, der Frostbite Engine, die endlich Einzug in das Spiel gefunden hat und die Grafik enorm verbessert, glücklicherweise auch auf der PS4, nicht nur bei den neuen Konsolen. Die Spieler sehen noch realistischer aus, die Spiegelungen im Eis sind eine Wucht und die Zuschauer sorgen für echte Live-Atmosphäre. Überhaupt ist die Präsentation der Spiele kaum noch von einer Live-Übertragung im TV zu unterscheiden
„NHL 22“ muss sich auch auf der PS4 keinesfalls verstecken. Der gigantische Umfang, die perfekte Steuerung, die gelungene Grafik, der bestmögliche Sound samt wirklich guter Kommentatoren und die einmalige Präsentation machen das Spiel grandios. Ich muss zugeben, ich schau mir nicht gern Eishockey an, aber ich liebe den Sport als Videospiel, seit den seligen Atari-Zeiten. Und „NHL 22“ auf der PS4 ist eine positive Überraschung und die Entwickler haben wirklich alles aus der mittlerweile doch etwas betagten Konsole herausgeholt.