Basketball gibt es schon als Videospiel, seit es Konsolen mit wechselbaren Spielmodulen gab. So konnte man bereits auf dem Atari VCS oder Mattels Intellivision auf Körbejagd gehen. Wir erinnern uns auch gern an das Duell zwischen Julius Erving und Larry Bird im Spiel One-on-One. Seitdem hat sich freilich einiges getan, sowohl bei den technischen Möglichkeiten, als auch beim echten Sport. Und auch die Spielereihe NBA 2K gibt es bereits seit 1999, mit jährlich einem neuen Spiel. Nun steht NBA 2K22 in den Läden. Wir haben uns das Spiel auf der Xbox Series X angesehen.
Zu Beginn steht erstmal die Qual der Wahl des Spielmodus an der Reihe. Und schon hier gibt es reichlich Auswahl. Ob man nur mal eben eine schnelle Runde spielen möchte, den Posten des General Managers bei einem Profiteam übernehmen oder online gegen andere Spieler auf den Court treten möchte, man vermisst hier nichts. Ihr wollt lieber die Damen spielen lassen? Auch kein Problem, die komplette WNBA ist mit einem Saison-Modus am Start.
Dazu gibt es aktualisierte Ligen und die Möglichkeit, Inhalte der Community herunterzuladen, was den Spielumfang enorm erweitert. Und wer zwar kein Einzelspiel zocken möchte, die ganze Saison aber dennoch zu umfangreich ist, kann mit einem Team auch gleich in den Play-Offs einsteigen.
Jäger und Sammler kommen im Modus MyTeam auf ihre Kosten, denn ähnlich wie bei einem bekannten Fußballspiel hat der Spieler hier eine zufällig zusammengestellte Mannschaft, die mit dem Erwerb von Spieler-Packs verbessert werden kann. Für die Packs müssen Aufgaben erledigt werden, was einen gewissen Zeitaufwand erfordert, oder man legt dafür Cash auf den Tisch.
Es gibt auch eine virtuelle Währung, mit der man im Auktionshaus, das auch erst spielerisch freigeschaltet werden muss, Spieler für den Modus erwerben oder aber auch anbieten kann. Billig ist das aber nicht. Erfolgreiche Spiele mit dem Team verbessern dann auch die Spieler. Das reicht immer noch nicht? Dann geht ins Schuhlabor, entwerft eure eigenen Treter und spickt sie mit Boosts.
Natürlich ist auch ein Karrieremodus an Bord, in dem man einen selbst erstellten Spieler vom Hobby-Court bis in die Arenen der NBA führt. Der spielt dann nicht nur, sondern kann zwischendurch auch durch die Stadt bummeln, Werbetermine klarmachen, Interviews geben oder nebenbei eine Musiker-Karriere einschlagen. Das bringt Münzen, mit denen man etwa bei Adidas, Puma oder Nike shoppen und so seinen eigenen Stil kreieren kann.
So spielt man sich langsam nach oben, bis es schließlich in den Draft der NBA geht. Im Gameplay gibt es zahlreiche Veränderungen, die sich schnell bemerkbar machen. So hat man speziell in der Defensive jetzt weitaus mehr Möglichkeiten, den Angreifer am Korbwurd zu hindern, aber auch für die Würfe beim eigenen Angriff hat der Spieler nun mehr Optionen.
Die Präsentation der Spieler sind das absolute Highlight und stehen TV-Übertragungen von Matches der NBA in absolut nichts nach. Da gibt es die Meinungen der Experten ebenso zu hören, wir vernünftige Kommentatoren, Sprüche der Spieler und selbst ein Unterhaltungsprogramm in den Pausen, das ist absolute spitze.
Wer Lust auf eine virtuelle Runde Basketball hat, findet hier den Modus, der zu ihm oder ihr passt, das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Optisch ist das Spiel eine Wucht und es gibt kaum noch Unterschiede zum realen Sport. Die Steuerung ist komplex, geht nach einer Weile aber gut von der Hand. Der Sound gehört zum Besten, was die Sportspiele-Welt zu bieten hat. Auf die Mikrotransaktionen werde ich nicht weiter eingehen, die kann man nutzen, muss es aber nicht. NBA 2K22 ist ein perfektes Sportspiel und hat unsere Höchstwertung mehr als verdient.