Alle Jahre wieder, die Bundesliga nimmt gerade wieder Fahrt auf, die WM-Qualifikation ist auch bereits in trockenen Tüchern, erscheint im frühen Herbst eine neue Version von FIFA. Und schenkt man den Meldungen glauben, ist dies das letzte Spiel von EA, das diesen Titel tragen wird. Denn der Vertrag mit der FIFA läuft aus und wird wohl nicht verlängert. Darüber hinaus hat EA für „EA Sports FC“ Markenschutz beantragt. Nun steht aber erst einmal „FIFA 22“ in den Regalen, Mbappé ziert das Cover. Wir haben uns das Spiel auf der PS5 angesehen.
Gut, in den vergangenen Jahren waren die Neuerungen eher Feinjustierungen, nun ist FIFA aber erst richtig bei der neuen Konsolengeneration angekommen und sowohl die PS5 als auch die Xbox Series X haben ihre eigene Version bekommen. Und tatsächlich wirkt FIFA nun wie ein neues Spiel nicht wie ein Update.
Wichtigste Neuerung ist die Hypermotion-Technologie, die die Spieleranimationen enorm verbessert. Statt einzelne Spieler vor dem Greenscreen zu scannen, wurden nun Spielsituationen mit mehreren Fußballern gescannt und so in das Spiel integriert. Das sieht noch lebendiger und realistischer aus.
Eine Story wie „Volta“ oder auch „The Journey“ gibt es nicht mehr, dafür hat sich EA etwas anderes einfallen lassen. Um sich mit den neuen Steuerungsvarianten und Spielzügen vertraut zu machen, startet das Spiel mit einem interessanten Tutorial. Der frisch erstellte Spieler muss zum Probetrainung bei Paris St. Germain antreten, und verpennt fast den Termin. Also muss er zu Fuß durch die französische Metropole, samt Ball, den er bis zu Stadion spielen muss. So lernt man perfekt die Steuerung des Spiels und einmal angekommen, winkt ein Probetraining mit keinem geringeren als Thiery Henry. Danach darf der Spieler auch gleich beim Champions League Finale gegen Chelsea auf den Platz.
Klar, wie bekannt, fehlt der eine oder andere Club, Juventus Turin ist ein prominentes Beispiel und auch nicht alle Nationalmannschaften sind an Bord. Dennoch ist die Lizenz enorm groß und brint unzählige Clubs Ligen, Wettbewerbe und National-Teams ins Spiel. Auch die Stadionatmosphäre hat sich noch einmal verbessert.
Neben den schöneren Animationen hat auch die KI ordentlich dazugelernt, was besonders bei der Defensive ausschlaggebend ist. Auch dank verbesserter Torhüter sind Schützenfeste wie bei den Vorgängern kaum noch möglich. Dazu bieten sich Spieler des Öfteren an und auch auf den Flügeln ist nun mehr Action zu sehen.
Es gibt natürlich wieder eine ganze Auswahl an Spielmodi. Neben einzelnen Spielen oder kompletten Saisons gibt es Volta, wie oben erwähnt ohne Story, der Karrieremodus hat mehr Optionen zu bieten, so können Talente wie in einem Rollenspiel verteilt werden und auch im Manager-Modus gibt es wieder jede Menge virtueller Arbeit, hier kann sogar ein eigener Club samt angepasstem Stadion erstellt werden. Ob Zwietracht Krankfurt oder FC Knickebein, der Spieler hat hier vielfältige Möglichkeiten.
Natürlich fehlt auch das Groschengrab nicht, der ebenso beliebte wie kritisierte Spielmodus Ultimate Team ist auch an Bord, wirkt durch eine Vorschaufunktion vor dem Kauf von Kartenpacks aber einen Tick fairer dem Spieler gegenüber, der echtes Geld investieren will.
„FIFA 22“ steht nach dem Debakel von eFootball ohne echte Konkurrenz da und präsentiert sich so gut wie nie. Die Hypermotion-Technologie macht das Spiel optisch schöner und deutlich realistischer, die verbesserte KI, vor allem der Torhüter macht die Spiele spannender und die Auswahl der Spielmodi lässt kaum einen Wunsch offen. Dazu kommt eine nahezu perfekte Steuerung, die der Spieler bei einem genialen Tutorial verinnerlichen kann. Dazu kommt eine wunderschöne Präsentation der Spiele, gute Kommentatoren und toller Sound. Unsere Höchstwertung ist wohlverdient.