Elisabeth Wellershaus arbeitet als Autorin und Journalistin. Unter anderem schreibt sie Reportagen, Essays und Features, die sich mit der Zuschreibung von Fremdheit und der Auseinandersetzung mit Zugehörigkeit beschäftigen. Sie gehört zum Redaktions-Team der feministischen Kolumne «10nach8» bei ZEIT Online und arbeitet als Redakteurin für das Magazin «Contemporary And», das zeitgenössische Kunst aus Afrika und der Diaspora verhandelt. Ihr Buch "Wo die Fremde beginnt" ist bei C.H. Beck erschienen.
Wellershaus ist im bürgerlichen Stadtteil Hamburg-Volksdorf mit ihren weißen Großeltern und ihrer weißen Mutter aufgewachsen. Ihr Vater lebte als Kind auf einer Kakaoplantage in Äquatorialguinea und zog in den 1960er Jahren an die Costa del Sol. Fremdheit hat sie als Schwarze Deutsche zwischen Hamburg, Malaga und den Lebenswelten ihrer Eltern als komplexes Konstrukt kennengelernt. Nach Studienjahren in London lebt sie als Journalistin mit klassischer Kleinfamilie im gentrifizierten Teil des Berliner Stadtteils Pankow. Heute gehört sie zurprivilegierten Mittelschicht, und einfache Zugehörigkeitsnarrative greifen längst nicht mehr. In ihrem Buch erforscht Wellershaus Kontexte, in denen Fremdheit sich nicht gleich auf den ersten Blick erschließt: in Freundschaften, Arbeitsbeziehungen, Nachbarschaften, der Familie – in unmittelbarer Nähe. Sie erzählt von unentschlossenen Biografien, komplexen Identitäten und verknüpft die Weltwahrnehmungen anderer mit eigenen. Dadurch gelingt es ihr auf unnachahmliche Weise, die identitätspolitischen Perspektiven der Gegenwart zu erweitern.
Was bedeutet Fremde? Sich zu irgendetwas oder einem Ort zugehörig fühlen oder sich einfach fremd fühlen, das sieht wohl jeder für sich persönlich anders. Diesem Gefühl hat die Autorin Elisabeth Wellershaus dieses Buch gewidmet. Und das liest sich hervorragend. Und sorgt beim Leser auf jeden Fall für mehr Verständnis Menschen gegenüber, die sich eben nicht heimisch fühlen. Und von diesem Verständnis könnten wir so viel mehr brauchen. Tolles Buch, unbedingt lesen.
Hardcover / C.H. Beck / 158 Seiten / € 22.-
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