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Dr. Uwe Neumahr studierte an der Universität Tübingen und der Scuola normale superiore Pisa Literaturwissenschaft und promovierte über Rhetorik in der Florentiner Renaissance. Heute arbeitet er als Literaturagent und freier Autor. Sein neues Buch "Das Schloss der Schriftsteller" ist bei C.H. Beck erschienen.

Erich Kästner war in Nürnberg und Erika Mann, John Dos Passos und Martha Gellhorn, Willy Brandt und Markus Wolf. Augusto Roa Bastos kam aus Paraguay, Xiao Qian aus China. Im Gerichtssaal blickten sie den Verbrechern ins Angesicht, im Press Camp auf dem Schloss versuchten sie, das Unfassbare in Worte zu fassen. Dabei trafen im Mikrokosmos des Faber-Schlosses Exil-Rückkehrer auf Überlebende des Holocaust, Kommunisten auf Vertreter westlicher Medienkonzerne, Frontberichterstatter auf extravagante Starreporter. Und während sie in den Abgrund der Geschichte sahen, während sie über Schuld, Sühne und Gerechtigkeit nachdachten, veränderten sich nicht nur sie, sondern auch die Art, wie sie schrieben. 

Ein Jahr nach dem Ende des zweiten Weltkriegs kamen im Schloss Faber-Castell in Nürnberg Schriftsteller aus aller Welt zusammen, um über den Holocaust und die Prozesse zu berichten.  Hier trafen die untschiedlichsten Menschen aufeinander, um zu schreiben und über die schrecklichen Ereignisse zu diskutieren. Und das änderte ihr Leben. Beeindruckend schildert Uwe Neumahr das Geschehen im Schloss, wie die Autoren versuchten, das beinahe unaussprechliche in Worte zu fassen. Hochinteressant und mindestens ebenso wichtig, gegen das Vergessen. Unbedingt lesen.

Hardcover / C.H. Beck / 304 Seiten / € 26.-