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Jan Philipp Reemtsma ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Essayist, Übersetzer und Mäzen. Er wurde am 26. Dezember 1952 in Bonn, Deutschland, geboren und ist der Sohn des Unternehmers und Mäzens Alfred C. Toepfer. Reemtsma studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie an den Universitäten Tübingen, Berlin und Hamburg und promovierte 1980 an der Universität Hamburg. Er war anschließend als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanistischen Seminar der Universität Hamburg tätig. Reemtsma ist auch als Essayist und Übersetzer bekannt und hat Werke von Autoren wie William Shakespeare, John Milton und Samuel Johnson ins Deutsche übersetzt. Zudem ist er Gründer und Vorsitzender der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, die zahlreiche Projekte im Bereich der Geisteswissenschaften unterstützt. Jan Philipp Reemtsma wurde 1996 entführt und erst nach 33 Tagen gegen Lösegeld freigelassen. Diese Erfahrung hat er in seinem Buch "Im Keller" verarbeitet, das international Beachtung fand. Sein neues Buch "Christoph Martin Wieland" ist im Verlag C.H. Beck erschienen.

Mit Christoph Martin Wieland beginnt die moderne deutsche Literatur. Er eröffnet sie nicht nur selbst mit seinen Werken, sondern er ist auch der «Erfinder» dessen, was wir heute die «Weimarer Klassik» nennen. Mit seiner langerwarteten Biografie – der ersten seit siebzig Jahren – befreit Jan Philipp Reemtsma Wieland endlich aus dem langen Schatten, in den ihn Goethe und Schiller gestellt haben. Sein «Wieland» ist aufregend und fulminant, ein germanistischer Glücksfall, denn er gibt uns einen Klassiker zurück, ohne den die Verwandlung der deutschen Literatur in eine vor und eine nach Weimar gar nicht angemessen verstanden werden kann.
Innovator, Aufklärer, Schriftsteller, Journalist, political animal, Menschenkenner, all das war der geistige Pate Weimars, Christoph Martin Wieland. Neben Lessing ist er die Zentralgestalt der deutschen Aufklärung. Durch ihn wird der Roman in Deutschland zu einer anerkannten Literaturgattung, er schreibt die erste moderne deutsche Oper und bringt mit seinen erotischen Verserzählungen einen neuenTon in die deutsche Poesie. «Der Teutsche Merkur», damals eine der wichtigsten literarisch-politischen Zeitschriften Europas, wird von ihm herausgegeben, und gleichsam nebenbei prägt er das Genre des politischen Journalismus mit seinenTexten über die Französische Revolution und Napoleon, dessen Alleinherrschaft er frühzeitig vorhersah und den er 1808 in Weimar auch persönlich traf. Gründe genug, Wieland neu zur Kenntnis zu nehmen. Jan Philipp Reemtsmas grandiose Biografie, die Summe einer jahrzehntelangen Forschung, bietet die Gelegenheit dazu. 

Ich muss zugeben, Christoph Martin Wieland war mir bislang nur als Name aus der Literatur bekannt, um so gespannter war ich auf seine Biografie aus der Feder von Jan Philipp Reemtsma. Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Zum einen war es hochinteressant, über das Leben eines Mannes zu lesen, der die deutsche Literatur so beeinflusst hat wie Wieland, zum anderen wird hier auch ein aufregender Teil der deutschen Geschichte geschildert. Reemtsma hat dabei eine großartigen Stil. Wer Biografien mag, muss dieses Buch lesen.

Hardcover / C.H. Beck / 704 Seiten / € 38.-